Superschnelle Transport-Kapseln flitzen durch fast luftleere Röhren: Sieht so die Mobilität der Zukunft aus? In Ostfriesland wird an der Technologie geforscht – nun auch mit einer Testanlage.
Um die Forschung an der sogenannten Hyperloop-Technologie voranzutreiben, ist an der Hochschule Emden/Leer eine neue Testanlage eröffnet worden. Sie besteht aus einer 27 Meter langen Teströhre aus Stahl auf dem Emder Campus, die binnen weniger Minuten quasi luftleer gepumpt werden kann. Es sei die längste Testanlage dieser Art in Deutschland, sagte Walter Neu vom hochschuleigenen Hyperloop-Institut. Forscher und Studierende wollen mithilfe der Anlage die Technologie weiterentwickeln.
Hinter der Hyperloop-Technologie verbirgt sich eine Art Rohrpost-Transportsystem – nur viel größer und ausgelegt für Waren oder Menschen. Bei der Technologie werden Transportkapseln, auch Pods genannt, mit einer Geschwindigkeit von bis zu 700 Kilometern pro Stunde durch eine weitgehend luftleere Röhre befördert. Ermöglicht wird dies durch Magnetschwebetechnik. Durch das Vakuum gibt es beim Transport kaum Luftwiderstand und Reibung.
Experten sehen in der Technik eine mögliche Alternative zum Zug- und Flugverkehr. Reise- und Transportzeiten könnten sich durch die hohen Geschwindigkeiten der Hyperloop-Technik drastisch reduzieren lassen. Außerdem ließe sich Energie sparen.
Eigentlich sollte Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs (SPD) die Teströhre eröffnen. Da er zu einem Termin in Berlin musste, wurde er von einem Abteilungsleiter seines Ministeriums vertreten.