Ein Warnstreik in der Tunnelbetriebszentrale am Elbtunnel könnte den Hamburger Feierabendverkehr in ein Stau-Chaos verwandeln. Ein Gericht muss entscheiden. Im Hafen war es schon am Morgen ruhiger.

Der Warnstreik im öffentlichen Dienst hat erneut Auswirkungen auf die Pendler von und nach Hamburg. Am Morgen sind auf der Elbe keine Fähren der Hadag von der einen zur anderen Elbseite gefahren, wie ein Verdi-Sprecher sagte. „Die haben ihre eigene Tarifrunde. Die sind komplett im Warnstreik.“ Zudem hätten am Morgen auch viele andere Beschäftigte im Hafen die Arbeit niedergelegt. So blieben einige Schiffe an Land, der Lotsenversetzdienst, der die Lotsen zu den großen Schiffen bringt, war nur eingeschränkt tätig. Am Morgen seien rund 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Verdi-Streikposten im Hafen gekommen.

Verkehrschaos auf Hamburgs Straßen möglich

Deutlich spürbarer kann der Warnstreik im öffentlichen Dienst aber am Nachmittag auf den Straßen Hamburgs werden: Dann droht auf der Autobahn A7 in Hamburg und in der Innenstadt im Feierabendverkehr ein Stau-Chaos. Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten der Tunnelbetriebszentrale dazu aufgerufen, von Donnerstag (18.00 Uhr) bis Freitag (10.00 Uhr) die Arbeit niederzulegen.

Das könnte dazu führen, dass nicht nur der Elbtunnel, sondern auch die Überdeckelungen Schnelsen und Stellingen auf der A7 sowie in der Innenstadt der Wallring- und der Krohnstiegtunnel gesperrt werden müssen. Die Beschäftigten der Autobahn GmbH sind unter anderem für die Überwachung, Steuerung und Instandhaltung der Tunnel verantwortlich. Die Autobahn GmbH des Bundes versucht, den Ausstand gerichtlich zu unterbinden. 

Dritte Tarifrunde am Freitag

Am Freitag beginnt in Potsdam die dritte Tarifrunde für den öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen. Verdi fordert für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen unter anderem eine Tariferhöhung im Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich, sowie drei zusätzliche freie Tage. Die Arbeitgeber wiesen diese Forderungen als nicht finanzierbar zurück.