Ein neuer Leitfaden soll Kommunen beim Bau von Feuerwehrhäusern unterstützen. Was das Konzept für kleine und mittlere Städte bringt, erklärt das Innenministerium.

Mit einem neuen Leitfaden will das Land Hessen den Bau von Feuerwehrhäusern für Kommunen schneller, effizienter und kostengünstiger machen. Darin seien die grundlegenden Rahmenbedingungen zusammengefasst, die bei Planung und Projektierungen von Feuerwehrhaus-Neubauten zu beachten sind wie etwa Standortauswahl, Mindestanforderungen und optimaler Projektablaufplan, teilte das hessische Innenministerium mit.

Der Leitfaden enthalte auch Musterraumprogramme und -grundrisse, um den Städten und Gemeinden personal- und kostenintensive Grundlagenermittlungen zu ersparen. Bislang hätten Städte und Gemeinden jedes Feuerwehrhaus einzeln für sich planen müssen. Vor allem kleineren und mittleren Kommunen, die lediglich ein bis vier Stellplätze für Einsatzfahrzeuge benötigen, soll der Leitfaden eine praxisnahe und wirtschaftliche Orientierung bieten. Ziel sei, dass sie ihre Ressourcen möglichst effektiv einsetzen könnten, damit ehrenamtliche Feuerwehrfrauen und -männer bestmögliche Rahmenbedingungen zum Löschen, Bergen, Retten und Schützen vorfänden, so Hessens Innenminister Roman Poseck (CDU).

Konzept von Arbeitsgruppe entwickelt

Entwickelt wurde der Leitfaden nach Angaben des hessischen Innenministeriums in einer Arbeitsgruppe, der Vertreter aus dem kommunalen Bereich, dem Gebäudemanagement und der Liegenschaftsverwaltung sowie eines Planungsbüros, der Unfallkasse Hessen und des Landesfeuerwehrverbandes Hessen angehörten. Dessen Präsident Norbert Fischer bezeichnete den Leitfaden als „Segen für die hessische Feuerwehr“, der künftige Bauvorhaben bereits in der Planungsphase vereinfachen werde. 

Auch der feuerwehrpolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Sebastian Sack, begrüßte den Vorstoß. „Aus meiner eigenen Erfahrung als Feuerwehrmann weiß ich, wie wichtig Ausrüstung und Infrastruktur sind“, erklärte Sack. Leider seien viele Feuerwehrhäuser vor allem auf dem Land in die Jahre gekommen und in keinem guten Zustand – auch wegen hoher Kosten für Neubauten. „Das „Musterfeuerwehrhaus Hessen“ ist deshalb ein gutes Mittel, um den kleineren Kommunen unter die Arme zu greifen“, so Sack.

Die Einführung eines Leitfadens für Musterfeuerwehrhäuser könne ein guter Schritt sein, um die Kommunen künftig zu entlasten, erklärte Christoph Sippel, Sprecher für Brand- und Katastrophenschutz und Kommunales der Grünen-Landtagsfraktion. „Das alleine reicht jedoch nicht aus, es braucht eine höhere Landesförderungen beim Bau und der Modernisierungen neuer Feuerwehrhäuser.“