Es ist das wohl schönste Gefühl der Welt: das Glück. Warum es für unsere Ahnen überlebenswichtig war und was genau uns glücklich macht.
Wenn wir glücklich sind, würden wir am liebsten die ganze Welt umarmen! Für einen kurzen Moment scheinen wir fast abzuheben, so gut geht es uns. Schuld daran ist – Chemie. Zwei Regionen in unserem Gehirn lösen das Hochgefühl aus, indem sie chemische Botenstoffe aussenden. Das sind winzige Teilchen, die an Nervenzellen andocken und diese aktivieren – natürliche Rauschmittel sozusagen. Unser Gehirn merkt also plötzlich: Huch, das macht mich glücklich! Und wir fühlen uns froh, aktiv und wunderbar entspannt.
Glück war schon früh ein lebenswichtiges Gefühl
Für unsere Vorfahren war dieses Gefühl überlebenswichtig. Um ihre Familien zu ernähren, mussten sie vor Jahrtausenden gegen wilde Tiere kämpfen und dabei ihr Leben riskieren. Das trauten sich die Menschen nur, weil sie gelernt hatten, dass das Gehirn sie nach der erfolgreichen Jagd, spätestens beim Essen, belohnte – mit einem Glücksgefühl.
Seit jeher also zeigt unser Denkapparat an, was gut und schön für uns ist. Gleichzeitig sorgt er dafür, dass wir nicht andauernd auf Wolke sieben schweben. Denn auch negative Gefühle wie Angst, Wut und Sorgen sind wichtig, damit wir nicht arglos durch die Welt spazieren.
Das Glück aber hält uns noch dazu gesund! Forschende haben festgestellt, dass glückliche Menschen länger leben und weniger häufig krank werden.
Ein Kleeblatt gilt als Zeichen für Glück
Doch was genau macht uns eigentlich glücklich? Fachleute gehen davon aus, dass etwa 50 Prozent unseres sogenannten Glücksvermögens in unseren Genen liegen. Wie glücklich wir im Leben werden können oder sind, ist also tatsächlich zur Hälfte angeboren. Zehn Prozent hingegen hängen von unseren Lebensumständen ab. Leben wir in Sicherheit, sind wir gesund und haben wir genug Geld? Dann sind das gute Voraussetzungen, um glücklich zu sein. Menschen, die bettelarm sind und kein Dach über dem Kopf haben, fühlen sich dagegen weit weniger glücklich. Das zeigen auch Studien.
Immer mehr Geld und Reichtum machen aber nicht automatisch immer glücklicher. Eine Umfrage unter 100 superreichen Menschen in den USA ergab etwa, dass diese oft kaum zufriedener sind als ihre normal verdienenden Landsleute.
Und was ist mit den restlichen 40 Prozent unseres Glücksvermögens? Die liegen – davon geht die Glücksforschung aus – in unserer eigenen Hand. Das „Glücklichsein“ können wir also sogar trainieren (lest dazu unsere vier Glücksbringer-Tipps weiter unten).
Die wichtigste Regel aber lautet: positiv denken! Der Psychologe Richard Wiseman von der Universität Hertfordshire in England führte dazu verschiedene Experimente durch. Er legte zum Beispiel einen Geldschein auf die Straße vor seinem Forschungslabor und beobachtete Versuchspersonen, die zu ihm unterwegs waren. Das Ergebnis: Diejenigen, die sich generell als „Pechvögel“ bezeichneten, übersahen das Geld häufig. Diejenigen, die sich als glücklich einstuften, fanden es beinahe alle.
Wer sich selbst also für einen Glückspilz hält, muss das Glück manchmal gar nicht suchen, sondern stolpert einfach darüber.
Vier Tipps, um ein glücklicheres Leben zu führen
Macht anderen eine Freude
Freundinnen, Freunde, Familie und viele nette Menschen in unserem Leben: Das macht glücklich, sagen Forschende. Ihnen eine Freude zu bereiten gibt uns selbst zusätzlich ein gutes Gefühl. Also verteilt Umarmungen, Komplimente, Geschenke, ruft jemanden an, schreibt einen Brief – und freut euch mit!
Lacht doch mal!
Mit diesem Trick könnt ihr euch ganz leicht gute Gefühle zaubern.
Legt einfach mal für 60 Sekunden ein breites Grinsen auf – ganz ohne Grund. So gaukelt ihr eurem Gehirn vor, ihr wärt gut drauf, ganz egal ob das stimmt. Unser Denkapparat kann eben manchmal nicht unterscheiden, was zuerst da war: das Lächeln oder die gute Laune. Und siehe da: Plötzlich seid ihr wirklich glücklich!
Haltet das Glück fest
Wer positiv denkt, ist glücklicher. Deshalb solltet ihr euch die guten Dinge bewusst machen, die euch passieren. Eine Möglichkeit: ein Glückstagebuch. Das könntet ihr etwa so beginnen. „Dieser Moment hat mich heute besonders glücklich gemacht …“
Bewegt euch!
Ihr wollt eure schlechte Laune loswerden? Dann steht auf und reißt die Arme hoch wie ein Sieger oder eine Siegerin! Das kann wirklich helfen: Es bringt euch auf andere Gedanken, und die ungewöhnliche Bewegung kann für Glücksgefühle sorgen. Vielleicht auch nur, weil ihr über euch selbst lachen müsst …