Thüringen importiert deutlich mehr Waren aus China, als es dort absetzt. Die Wirtschaftsministerin nennt das Verhältnis „ungesund“. Nun soll eine Reise zum Umschwung beitragen.

Thüringen will seine Abhängigkeit von China reduzieren. Das sei Ziel einer einwöchigen Reise von Wirtschaftsministerin Colette Boos-John (CDU) und einer 40-köpfigen Wirtschaftsdelegation in das Land, die heute startet, wie das Wirtschaftsministerium mitteilte. Aktuell importiere Thüringen Waren im Wert von 4,6 Milliarden Euro aus China, das Exportvolumen betrage aber nur 1,1 Milliarden Euro. Boos-John sprach von einer Abhängigkeit, „die volkswirtschaftlich ungesund für uns ist“. 

Vor diesem Hintergrund gelte es nicht nur die Handelsbeziehungen zu anderen Ländern auszubauen, sondern auch Exportchancen auf dem chinesischen Markt zu suchen. „China bleibt für Deutschland wie auch für Thüringen ein wichtiger, wenn auch herausfordernder Partner“, sagte die Ministerin. Trotz des bestehenden Handelsbilanzdefizits sei China der viertgrößte Zielmarkt für Thüringer Exportgüter – nach den USA, Polen und Großbritannien.

Derzeit haben mehr als 200 Thüringer Unternehmen Exportbeziehungen nach China. Zu den wichtigsten Ausfuhrgütern zählen optische Geräte, Maschinen, elektrische Ausrüstungen und pharmazeutische Erzeugnisse. Zuletzt sei der Freistaat 2018 mit einer offiziellen Delegation in dem Land gewesen, hieß es.