Bei der Explosion einer mutmaßlichen Autobombe in der ecuadorianischen Hafenstadt Guayaquil ist nach örtlichen Behördenangaben ein Mensch ums Leben gekommen. Mehrere weitere Personen seien verletzt worden, erklärte die Feuerwehr am Dienstag (Ortszeit) im Onlinedienst X. Das Auto war vor einem viel besuchten Einkaufszentrum explodiert. Ecuadors Innenminister John Reimberg sprach von einem „Terrorakt“. Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen ein.

Reimberg zufolge wurden die verwendeten Sprengsätze „professionell hergestellt“. Verantwortlich machte er „kriminelle Gruppen, die Chaos verursachen wollen“.

Die Explosion habe sich gegen 18 Uhr (Ortszeit, Mittwoch 1 Uhr MESZ) ereignet, erklärte die Augenzeugin Samantha Vera gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Die Besitzerin eines nahegelegenen Friseursalons, Claudia Quimí, sprach von einem „furchtbaren Knall“, der die Fensterscheiben zum Vibrieren brachte.

Ecuador liegt zwischen Kolumbien und Peru, den beiden größten Kokainproduzenten der Welt, galt aber lange als vergleichsweise friedlich und stabil. In den vergangenen Jahren wurde das Land dann selbst zu einer Drehscheibe für den internationalen Drogenhandel. Seitdem hat auch die Gewaltkriminalität massiv zugenommen. Bis August kam es in diesem Jahr in dem südamerikanischen Land bereits zu mehr als 5200 Morden – etwa ein Drittel davon in Guayaquil.