Mit dem Fahrplanwechsel droht Riesa der Verlust eines Großteils der ICE-Halte. Die Kritik an den Plänen wird lauter.
Mehr als 5.000 Menschen fordern die Deutsche Bahn mit einer Petition dazu auf, die Halte der ICE-Fernzüge in Riesa beizubehalten. Die 30.000-Einwohner-Stadt stelle regional einen wichtigen Knotenpunkt dar, heißt es darin. Der Fernverkehr sei eine wichtige Entlastung zum ständig vollen Regionalexpress. „Hände weg vom ICE-Halt Riesa!“, fordern die Unterzeichner.
Hinter die Petition stellt sich auch der Fahrgastverband Pro Bahn. „Wieder einmal versucht die DB Fernverkehr einen Teil der Regionabzuhängen und einen von vier ICE-Halten in Sachsen fast komplett zustreichen“, sagte Michael Koch, Vorstandsmitglied bei Pro Bahn Mitteldeutschland laut einer Mitteilung. Zu befürchten sei zudem, dass dies nur der Anfang für die komplette Streichung des ICE-Halts Riesa ist, der nicht nur wichtig für die Anbindung der Stadt selbst sei, sondern auch für den Anschluss der gesamten Region an den Fernverkehr.
Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2025 halten die ICEs auf der Strecke von und nach Frankfurt/Main in Riesa nur noch am Morgen in Richtung Leipzig und am Abend in Richtung Dresden. Die IC-Züge auf der Strecke zwischen Dresden und Nordrhein-Westfalen halten hingegen weiterhin alle zwei Stunden.
In einer gemeinsamen Pressemitteilung hatten der Riesaer Oberbürgermeister Marco Müller, der Meißner Landrat Ralf Hänsel (beide CDU) und der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) die Ausfälle kritisiert. Der Kritik schlossen sich auch Politiker der Grünen und der Linken an.