Im Bistum Passau ist im Frühjahr ein Konflikt um einen Pfarrer einer niederbayerischen Gemeinde hochgekocht. Nun hat der Geistliche einen drastischen Schritt unternommen.

In Niederbayern will ein früherer Gemeindepfarrer des Bistums Passau sein Priesteramt nach eigenen Angaben aufgeben. Im Frühjahr waren in seiner damaligen Pfarrei Konflikte aufgekommen. 

Das Bistum Passau habe die Bitte um Entlassung aus dem Klerikerstand erhalten, teilte eine Sprecherin der Diözese auf Anfrage mit. Wie mit dem Antrag formal verfahren wird, soll sich demnach in den kommenden Tagen klären. 

Zuvor hatte Holm Putzke, Anwalt des Mannes, darüber informiert, dass der Priester beim Passauer Bischof Stefan Oster einen Antrag auf Laisierung gestellt hat. Unter Laisierung versteht man in der katholischen Kirche, dass ein Priester seine Rechte und Pflichten als Kleriker verliert.

Im März hatte Oster dem Priester untersagt, im Bistum Eucharistie zu feiern, Sakramente zu spenden und als Seelsorger aufzutreten. Hintergrund waren Vorwürfe gegen den Pfarrer bezüglich seiner Jugendarbeit, es geht unter anderem um Alkoholkonsum. 

Über seinen Anwalt hatte der Pfarrer sämtliche Vorwürfe zurückweisen lassen. Die Staatsanwaltschaft, der das Bistum den Sachverhalt nach eigenen Angaben übergeben hatte, teilte mit, dass nach einem Vorermittlungsverfahren kein Anfangsverdacht für eine konkrete Straftat vorliege.