In einigen Regionen Brandenburgs leben immer weniger Menschen. Doch es gibt auch Zuwachs. Das Amt für Statistik sagt wo.
Die Bevölkerungszahl in Brandenburg könnte nach Ansicht des Amtes für Statistik bis 2040 leicht ansteigen. In einem heute realistisch anmutenden Szenario könnte die Bevölkerung im Vergleich zum Stand 2023 um 17.000 Menschen zunehmen, sagte Jochen Corthier, Referent für die laufende Bevölkerungsprognose am Amt für Statistik Berlin-Brandenburg. Damit läge die Bevölkerungszahl in Brandenburg in rund 15 Jahren bei 2,57 Millionen Menschen.
Die Statistiker betrachteten für ihre Prognose aktuelle Entwicklungen der Demografie. Diese umschließen Geburten, Sterbefälle und das Wanderungsgeschehen.
Sterbeüberschuss trifft auf Wanderungsgewinne
In Brandenburg liegt die Zahl der Sterbefälle seit Jahren über den Geburtszahlen. Die Statistiker gehen davon aus, dass das auch in Zukunft vorerst so bleibt. Man erwarte einen Sterbeüberschuss von 331.600 Menschen bis 2040, führte Corthier aus. Demgegenüber stehe ein Wanderungsgewinn von 348.800 Menschen. Das umfasse etwa 132.000 Menschen aus dem Ausland und 247.600 Bürger aus Berlin. Hinzu käme ein Abwanderungsminus für Brandenburg ins restliche Bundesgebiet von 31.400 Menschen.
Je nach Region zeige sich die Bevölkerungsentwicklung von unterschiedlichen Seiten, betonte der Statistiker. Insbesondere in Potsdam und dem Berliner Umland dürfte die Bevölkerung wachsen. Für die Landeshauptstadt rechnet die Statistikbehörde mit einem Bevölkerungsplus von 8,2 Prozent bis zum Jahr 2040. In einigen Gemeinden wie dem nah am BER-Flughafen gelegenen Schönefeld könnte die Bevölkerung sogar um mehr als 20 Prozent steigen.
Verluste in Cottbus und Frankfurt (Oder) vorausgesagt
Für die Regionen im Norden und im Süden des Bundeslandes rechnet Corthier mit teils drastischen Bevölkerungsverlusten. So könnte laut der Erhebung der Landreis Oberspreewald-Lausitz bis 2040 knapp 13 Prozent der Bevölkerung verlieren. In den Landkreisen Elbe-Elster und Spree-Neiße sagen die Statistiker ähnliche Verluste voraus. Auch in den großen Städten Frankfurt (Oder) (minus 4,3 Prozent) und Cottbus (minus 2,5 Prozent) erwartet die Behörde Verluste.
Der Alterungsprozess der Bevölkerung setzt sich laut Corthier in Brandenburg fort. Das Durchschnittsalter steigt demnach von 47,4 Jahren in 2023 auf 48,4 Jahre in 2040. Dann dürften knapp 30 Prozent der Bevölkerung 65 Jahre oder älter sein. Im Jahr 2023 waren es 26 Prozent. Der Anteil der Bevölkerung unter 18 Jahren sinkt auf 15 Prozent. Vor zwei Jahren lag der Anteil bei 16,2 Prozent. „Für den Arbeitsmarkt bedeutet das: Das Erwerbspersonenpotenzial geht langfristig zurück.“
Basis für die Vorausberechnung sind Bevölkerungszahlen bis einschließlich dem Jahr 2023. Politische Entscheidungen spielen bei der Berechnung keine Rolle. Zuletzt lieferten die Statistiker nach eigenen Angaben recht präzise Voraussagen.