Die bevorstehende Münchner Immobilienmesse Expo Real ist ein Stimmungsindikator des Geschäfts mit Boden und Beton. Eine Branchenumfrage deutet darauf, dass die USA an Vertrauen verlieren.

In der Immobilienbranche leidet offenkundig der Ruf der USA: In der alljährlichen Stimmungsumfrage unter knapp 600 Ausstellern und Teilnehmern der bevorstehenden Münchner Immobilienmesse Expo Real sagten nur noch 45 Prozent, dass sie die Vereinigten Staaten auch in Zukunft im Hinblick auf Immobilien für einen wichtigen Markt halten. Vor einem Jahr waren es noch zwei Drittel, wie der Münchner Messechef Stefan Rummel berichtete. „Die USA haben Vertrauen verloren.“

Die alljährlich im Herbst stattfindenden Expo Real ist neben ihrem französischen Pendant Mipim in Cannes eine von zwei international bedeutenden Immobilienmessen in Europa. Die Münchner Messegesellschaft lässt jedes Jahr von einem Marktforschungsinstitut mehrere Hundert Teilnehmer und Aussteller befragen, in diesem September waren es 579. 

US-Immobilienmarkt ohnehin beschädigt

Nach den Gründen ihrer Einschätzungen wurden die Immobilienfachleute nicht gefragt, doch die große Abweichung zum Vorjahr deutet darauf hin, dass die Politik eine Rolle spielt. Der US-Gewerbeimmobilienmarkt war zwar schon vor dem Amtsantritt von Präsident Donald Trump in der Krise. Etliche europäische Investoren und Banken haben dort in den vergangenen Jahren Geld verloren, weil die Preise vor allem für Büros stark gesunken sind. Die erratische Politik der Regierung Trump hat am Kapitalmarkt generell Verunsicherung ausgelöst. So legten mehrere europäische Börsen in der ersten Jahreshälfte stärker zu als die US-Märkte. 

Die Expo Real findet in diesem Jahr mit gut 1.750 Ausstellern vom 6. bis 8. Oktober statt.