iPhone 17 Pro und Pro Max sind seit Freitag im Handel. In den sozialen Medien machen seitdem Fotos von fiesen Kratzern im Gehäuse die Runde. Was steckt dahinter?
Eigentlich sind sie noch mitten in der Hype-Phase. Erst vergangene Woche erschienen Apples neue iPhones offiziell im Handel, die sozialen Medien sind voll von begeisterten Neukunden. Doch einige virale Posts dürften Apple deutlich weniger gut gefallen: Fotos zeigen iPhone 17 Pro und Pro Max mit bereits deutlich abgewetztem Gehäuse. Droht dem Konzern ein Scratchgate?
Die Bilder scheinen eindeutig. Unter dem tiefen Blau glitzert das silberne Aluminium hervor, sichtbare Kratzer überziehen die als besonders bruchfest beworbene Rückseite des iPhone 17 Pro. „Man sollte wohl nicht blau kaufen“, schreibt einer der Poster. Dabei geht es nicht mal um besonders ungeschickte Besitzer der neuen Geräte: Auch die Vorführgeräte in Apple Stores scheinen bereits nach wenigen Tagen oft sichtbare Macken aufzuweisen.
iPhone 17 Pro: Apple setzt auf Aluminium
Die Ursache dürfte in einer Entscheidung Apples liegen. Wurden die Pro-Modelle seit dem iPhone 12 zuerst aus Edelstahl und dann aus Titan gefertigt, hat sich der Konzern dieses Jahr für Aluminium entschieden, dem durch anodische Oxidation eine Farbschicht hinzugefügt wird. Das hat zwar entscheidende Vorteile beim Wärme-Management – wie auch der stern-Test des iPhone 17 Pro zeigt. Dafür ist es aber weicher als Titan. Und damit offenbar auch anfälliger für Macken.
Ähnlich ist es bei der Rückseite: Statt Glas wird Ceramic Shield genutzt. Das ist besonders bruchfest, dafür bekommt es jedoch eher Kratzer ab als Glas. Auf dem Display nutzt Apple deshalb den Nachfolger Ceramic Shield 2, der durch eine zusätzliche Beschichtung kratzfester wird.
Anfällige Ecken?
Besonders häufig betroffen, ist offenbar die Kante um das sogenannte Plateau, wie Apple den abgesetzten Bereich um die Kamera nennt. Anders als beim sonst abgerundeten übrigen Gehäuse steht das Aluminium hier als scharfe Kante ab – und ist entsprechend anfälliger für Abrieb.
Bei den Kratzern auf der Rückseite gibt es ebenfalls ein Muster: Sie scheinen vor allem an der Stelle zu zerkratzen, an der die Geräte im Apple Store auf die magnetischen Halterungen aufgesetzt werden. Das ergibt Sinn: Während man das Gerät zuhause nur gelegentlich an die Ladeschale hängt, passiert es im Laden Dutzende Male am Tag. Es überrascht also nicht, dass sich Abnutzungsspuren deutlich früher einstellen.
Hat Apple wirklich ein Problem?
Wie groß das Problem tatsächlich ist, kann man aktuell kaum einschätzen. Dass die Posts so viel Aufmerksamkeit bekommen, dürfte auch daran liegen, dass viele Menschen so kurz nach dem Start über einen Kauf nachdenken. Die kleinen Macken wirken bei solch teuren Geräten – selbst das kleinste Modell kostet 1300 Euro – natürlich abschreckend. Dass die Kratzer bei den Vorführgeräten entstehen, erregt Skepsis bei den Kunden – selbst, wenn die Kratzer tatsächlich den besonderen Umständen im Laden geschuldet sein sollten.
Ob die Abnutzung im Alltag ein Problem ist, hängt sicher auch von der eigenen Nutzung ab. Obwohl die neuen Pro-Modelle als besonders bruchfest beworben werden, empfiehlt sich eine Schutzhülle, um die Abnutzung und Schäden durch Stürze gering zu halten. Beim iPhone 17 Pro und Pro Max sollte man darauf achten, dass die Hülle auch die Kante des Plateaus überragt.
Tatsächlich spricht die Erfahrung eher gegen ein grundlegendes Problem: Die Basis-iPhones sind seit dem iPhone 6 aus buntem Aluminium gefertigt. Und auch hier gibt es seit Jahren Abnutzungserscheinungen. Viral gingen die aber bisher nicht.