Weil eine Raffinerie Lieferschwierigkeiten hatte, wurde in Hamburg das Kerosin knapp. Betroffen waren drei Flüge, Fluggäste sollten ihren Flugstatus im Blick behalten.
Wenn der Autobahn-Tankstelle das Benzin ausgeht, trifft den Autobahnbetreiber ja auch keine Schuld – mit diesem leicht pampigen Vergleich reagierte der Hamburger Flughafen auf die Meldung, dass auf dem Airport das Kerosin knapp wurde. Ein äußerst seltenes Vorkommnis. Gerade einmal acht ähnliche Fälle aus den vergangenen zwei Jahren sind der Analysefirma Everstream bekannt. Unter anderem aus Budapest und Kapstadt.
Drei Flüge vom Kerosin-Mangel betroffen
Als der Treibstoffengpass Mitte der Woche bekannt wurde, war schnell von zu erwartenden Flugausfällen und -verspätungen die Rede – möglicherweise sogar über eine längere Zeit. Bis zum Freitag aber hat nur Marabu-Airlines zwei Flüge gestrichen: ausgerechnet zur Sehnsuchtsinsel Mallorca. Ein Flug der Schwestergesellschaft Condor ins ägyptische Hurghada wurde nach Düsseldorf verlegt.
Einige Fluglinien, die weiter entfernte Ziele wie die Kanarischen Inseln anfliegen, hatten bereits Tankstopps angekündigt. Alles in allem aber verlief der Flugbetrieb auf dem Helmut-Schmidt-Airport stabil, erklärte ein Sprecher.
Grund für das fehlende Kerosin waren Lieferengpässe bei der Raffinerie im schleswig-holsteinischen Heide. Das Unternehmen selbst schweigt noch über die genauen Ursachen. Zuvor hatte es für diesen Zeitraum allerdings „planmäßige Instandhaltungsarbeiten“ angekündigt. Ob es einen Zusammenhang mit dem Treibstoffengpass gibt, bleibt unklar. Der Hamburger Airport-Betreiber sagte, die Lieferungen seien mittlerweile wiederaufgenommen worden.
Der Airport selbst wies ohnehin jede Verantwortung für die Kerosin-Versorgung von sich: Weder sei er als Betreiber für die Beschaffung oder die Lagerung noch für den Verkauf, die Lieferung des Kerosins oder die Betankung der Flieger eingebunden. „Als Flughafen stellen wir lediglich die Flächen zur Verfügung, uns gehören weder die Tanks noch weitere Einbauten, Anlagen oder Fahrzeuge im Betankungsprozess“, sagte ein Sprecher.
Darauf müssen Fluggäste achten
Abgesehen von den Passagieren der drei nicht von Hamburg aus gestarteten Maschinen hat der Kerosinmangel keine Auswirkungen für die übrigen Fluggäste. Der Airport rät dennoch, den jeweiligen Flugstatus im Blick zu behalten und sich bei Umbuchungen oder Stornierungen an die Hotlines der jeweiligen Fluggesellschaften oder ihren Reiseveranstalter zu wenden.