Tausende Beschäftigte gehen für eine bessere Bezahlung etwa in Kitas und Kliniken auf die Straße. Nach zwei Tagen Warnstreiks in dieser Woche trifft es am Montag die Flughäfen. Dann folgen Demos.

Im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen erhöht die Gewerkschaft Verdi den Druck. Hessenweit legten am Morgen in zahlreichen Kitas, Jugend- und Sozialämtern sowie Kliniken, Pflege- und sozialen Einrichtungen die Arbeit nieder. Eine Verdi-Sprecherin sprach von zusammen rund 3.750 Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei Kundgebungen in Offenbach, Kassel, Darmstadt, Marburg und Wiesbaden.

Betroffen von den Aktionen waren neben Eltern von Kita-Kindern auch die Patientinnen und Patienten von Kliniken sowie Bewohnerinnen und Bewohner sozialer Einrichtungen. In Wiesbaden blieben nach Angaben der Stadt unter anderem auch einige Betreuende Grundschulen geschlossen. 

Warnstreiks in zahlreichen Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen hatte es bereits am Donnerstag gegeben. Nach den Aktionen am Freitag trifft es am Montag (10. März) den Frankfurter Flughafen: Dort sowie an allen größeren Flughäfen in Deutschland müssen sich die Passagiere auf Flugausfälle und Verspätungen einstellen. Verdi hat die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes und der Bodenverkehrsdienste zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen, Beginn ist in der Nacht zum Montag um 0.00 Uhr. 

Die Gewerkschaft kündigte aber auch generell mit Blick auf Hessen an: „In der kommenden Woche werden die Warnstreiks zum Teil erheblich ausgeweitet.“ Deren Dauer „variiert von einem bis zu mehreren Tagen quer durch alle Branchen.“ Am Dienstag soll es eine Großdemonstration in Frankfurt geben, am Mittwoch eine große Demonstration in Kassel. Verdi nannte etwa einzelne Verkehrsgesellschaften, Entsorgungsbetriebe und Krankenhäuser, an denen es in der neuen Woche an bestimmten Tagen zu Warnstreiks komme.

Tarifverhandlungen gehen Mitte März weiter 

Hintergrund der Aktionen sind die laufenden Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen, die Mitte März fortgesetzt werden. Verdi fordert eine Tariferhöhung im Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich, und höhere Zuschläge für die Arbeit zu belastenden und ungünstigen Zeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem verlangt die Gewerkschaft drei zusätzliche freie Tage. Die Arbeitgeber hatten diese Forderungen als nicht finanzierbar zurückgewiesen.

Der Tarifkonflikt betrifft zahlreiche Berufsgruppen, darunter Erzieherinnen, Krankenpfleger, Busfahrer und Feuerwehrleute. Auch ein größerer Teil des Personals beim ehemals kommunalen Flughafenbetreiber Fraport wird noch nach Tarifregeln des öffentlichen Dienstes bezahlt.