Groß und breit hat das Feininger-Museum im Harz den Illustrator Hans Ticha gewürdigt. Von der Präsentation geht es direkt in die Pause – aus gutem Grund. 2026 steht ein Jubiläum an.

Etwa 13.000 Menschen haben sich im Museum Lyonel Feininger in Quedlinburg die Retrospektive mit Werken des Malers und Illustrators Hans Ticha angeschaut. Mit der Ausstellung war das Lebenswerk von einem der bedeutendsten Pop-Art-Künstler der DDR gewürdigt worden, wie das Museum mitteilte. Die Retrospektive lief seit April und war 21 Wochen lang zu sehen – am Montag ging sie zu Ende. Ticha ist am 2. September 85 Jahre alt geworden.

Wichtige Bauarbeiten nur hinter geschlossenen Türen

Nach Tichas „Kugel. Kegel. Körperkult.“ schließt das Ausstellungshaus in der Unesco-Welterbestadt im Harz voraussichtlich bis 13. Oktober. „Wir bauen einen neuen Personenaufzug ein und führen wichtige Sanierungsarbeiten durch, die während der Öffnungszeiten nicht möglich sind“, sagte Museumsdirektorin Adina Rösch der Deutschen Presse-Agentur. „Uns ist es wichtig, wieder Barrierefreiheit herzustellen. Der Aufzug ist defekt.“ Deshalb könne sich das Feininger-Museum in diesem Jahr nicht am Tag des offenen Denkmals an diesem Sonntag beteiligen, hieß es.

Mit Schwung ins Jubiläumsjahr

Ab Mitte Oktober wird laut Rösch die Dauerausstellung wieder zugänglich sein, eine neue Sonderschau wird es aber mit Blick auf einen besonderen Tag erst einmal nicht geben. „Wir feiern nächstes Jahr unseren 40. Geburtstag. Gegründet wurde die Galerie im Januar 1986 und genau auf dieses Jubiläum nehmen wir voll konzentriert Anlauf“, sagte die Museumschefin und Kuratorin. 

Ein sonst für Sonderausstellungen genutzter Raum soll vorübergehend für Veranstaltungen genutzt werden, etwa für Filmvorführungen oder Vorträge. Ab Ende Februar soll eine neue Dauerausstellung zum 40. Museumsgeburtstag die Besucherinnen und Besucher begeistern, wie es hieß. 

Zudem werde es eine Sonderausstellung geben, die sich mit der Künstlergruppe „Die Blaue Vier“ befasst. Dieser 1924 in Weimar gegründeten Ausstellungsgemeinschaft gehörten neben Feininger auch Kandinsky, Klee und Jawlensky an. „Wir rücken die Rolle Feiningers innerhalb der Gruppe in den Fokus“, sagte Rösch. 

Frauen in der Kunst

Ausklingen werde das kommende Jahr mit einer noch namenlosen Ausstellung mit den Werken von sechs zeitgenössischen Künstlerinnen. Das große Thema ist Rösch zufolge „Frauen malen Frauen“, es gehe auch um Rollenklischees. Eine Tagung werde das Thema begleiten. 

Das Museum Lyonel Feininger in Quedlinburg, das zur Kulturstiftung Sachsen-Anhalt gehört, haben im Jahr 2024 mehr als 21.500 Menschen besucht. Es ist nach eigenen Angaben das weltweit einzige Museum zu Ehren des Malers, Grafikers und Bauhaus-Schaffenden Lyonel Feininger (1871-1956).