JJ hat den ESC nach Österreich gebracht. Warum seine Heimatstadt Wien der perfekte Gastgeber für 2026 ist, verrät er im Interview.

Johannes Pietsch (24), Künstlername JJ, hat Mitte Mai mit „Wasted Love“ für Österreich den Eurovision Song Contest 2025 in Basel gewonnen. Mit „Back To Forgetting“ erscheint an diesem Freitag (5. September) nun die Nachfolge-Single seines Siegersongs. „Der Druck ist natürlich sehr groß, da die Leute sich eine coole Nummer erwarten, die eventuell den ESC-Song übertrifft“, erzählt JJ im Interview mit spot on news. „Ich kann damit aber gut umgehen, da ich weiß, dass die Fans sich schon sehr auf etwas Neues freuen und ich mich in meinem künstlerischen Ich austoben kann.“

Der Song sei etwas poppiger als „Wasted Love“ und zeige eine neue Seite von ihm, erklärt der Sänger weiter, der die Opernschule der Wiener Staatsoper besuchte und heute Sologesang studiert. „Natürlich lasse ich meine Countertenor-Stimme in manchen Passagen nicht aus, aber bringe mit meiner Pop-Stimme etwas Neues ans Licht.“

Einer der schönsten Momente nach dem ESC-Sieg in Basel sei die Gold-Auszeichnung für „Wasted Love“ in Österreich gewesen, blickt JJ auf die vergangenen Monate zurück. „Und als ob das nicht schon genug gewesen wäre, durfte ich am selben Tag auch noch den Goldenen Rathausmann [Auszeichnung der Stadt Wien, Anm.d.Red.] entgegennehmen – ein ganz besonderer Tag für mich!“

Conchita Wurst als „Mentorin“

Unvergesslich schön sei für ihn auch der Auftritt bei der Pride in Wien gewesen. „Als ich das Mikrofon zur Seite hielt, und das Publikum die Zeilen meines Songs weiter sang – das war sehr überwältigend und ich war unfassbar gerührt!“ Es seien so viele große Highlights dieses Jahr passiert „und ich bin wahnsinnig froh, diese Momente mit meiner Familie, Freunden und Fans teilen zu dürfen“. Es bringe ihm immer große Freude, wenn er Fans treffen und mit ihnen Fotos machen und sich austauschen könne. „Ich bin meinen Fans für den ganzen Support unglaublich dankbar.“

Unterstützung vor und nach dem Musikwettbewerb habe er auch von Österreichs ESC-Siegerin von 2014, Conchita Wurst aka Tom Neuwirth (36), bekommen. „Conchita hat mich überall begleitet und unterstützt – auch nach dem ESC. Es freut mich sehr, dass ich mit ihr eine ‚Mentorin‘ habe, die mich begleitet und mit der ich die Erfahrungen teilen kann.“

Sein ESC-Sieg und die internationale Aufmerksamkeit haben den Sänger nicht aus der Bahn geworfen. „Es kann manchmal viel werden, aber überfordert war ich nicht.“ Weiter ergänzt er: „Ich habe ein super Team, das auf mich schaut und weiß, wann etwas zu viel für mich werden kann. Natürlich war alles sehr überwältigend für mich und es wird noch ein bisschen Zeit brauchen, bis ich wirklich alles realisiert habe. Daher genieße ich erst einmal die Zeit und freue mich auf alles, was noch kommt.“

Der ESC in seiner Heimatstadt

Die Wahl für den kommenden ESC ist im vergangenen August auf Wien, der Heimatstadt von JJ, gefallen. „Ich konnte am Vorabend vor Aufregung nicht schlafen“, blickt er auf die Entscheidung zurück. „Ich habe so gezittert und auf das Ergebnis gewartet. Bei der Auflösung habe ich mich dann sehr gefreut und bin voller Ekstase aufgesprungen und habe alle angerufen, um mit ihnen zu feiern!“ Wien habe schon 2015 bewiesen, „dass die Stadt der perfekte Gastgeber für den ESC ist. Wien hat so viel zu bieten (Kultur, Geschichte, etc.) und viele schöne öffentliche Orte, um zu feiern.“

Als Tipp für die ESC-Fans, die Wien besuchen werden, gibt JJ ihnen mit auf den Weg: „Kauf dir keine U-Bahn-Fahrkarte, spaziere lieber durch die Stadt! Wien ist so eine wunderschöne Stadt und man verliebt sich sofort! Meine Lieblingsroute ist: Die Mariahilfer Straße runtergehen bis zum Museumsquartier über dem Volkstheater durch den Garten vom ZwiDeMu bis in die Innenstadt.“

Inwiefern er beim ESC 2026 involviert sein wird, lässt der Sänger noch offen: „Vieles darf ich noch nicht verraten, aber ich freue mich sehr, beim ESC 2026 mit dabei zu sein und eine tolle Show in einer wunderschönen Stadt zu feiern!“ Und wie steht es um seine ESC-Nachfolge? „Ich habe keinen konkreten Favoriten oder Favoritin. Österreich hat wahnsinnig viel Talent und viele tolle Musikerinnen und Musiker, daher freue ich mich sehr auf die Person, die dann meine Nachfolgerin oder mein Nachfolger wird.“