Ein Ehepaar wird in seiner Wohnung in Völklingen ausgeraubt und erschlagen. Fast drei Jahrzehnte später führt ein neuer DNA-Treffer zum mutmaßlichen Täter. Er steht nun vor Gericht.
Fast 30 Jahre nach dem Doppelmord an einem Ehepaar in Völklingen muss sich nun ein Verdächtiger vor Gericht verantworten. Am Donnerstag (9.00 Uhr) beginnt der Prozess vor dem Landgericht Saarbrücken. Der Mann ist laut Anklageschrift jordanischer Staatsangehöriger, sagt aber von sich selbst, er sei in Palästina geboren und staatenlos. Er ist wegen zweifachen Mordes sowie wegen versuchten Mordes in acht tateinheitlichen Fällen angeklagt. Zum Auftakt ist nach Auskunft eines Gerichtssprechers neben der Anklageverlesung eine eventuelle Einlassung des Angeklagten vorgesehen, zudem sollen Polizeizeugen gehört werden.
Die Generalstaatsanwaltschaft wirft dem 71-Jährigen vor, im Dezember 1996 ein Ehepaar in dessen Wohnung erschlagen und ausgeraubt zu haben – aus Heimtücke und Habgier. Danach soll er die Wohnung in Brand gesetzt haben, um seine Tat zu verdecken. Dabei habe er in Kauf genommen, dass die anderen acht Menschen im Gebäude ebenfalls sterben können.
Laut Anklageschrift war die Frau nach dem Überfall in der Wohnung noch vor Ort den Verletzungen erlegen, der Ehepartner war später im Krankenhaus gestorben.
DNA-Treffer führte zum Angeklagten
Die Ermittler waren dem mutmaßlichen Täter durch die regelmäßige Bearbeitung sogenannter Cold Cases auf die neue Spur gekommen. Nach Angaben eines Gerichtssprechers hätte durch neue kriminaltechnische Erkenntnisse ein DNA-Treffer zu dem Angeklagten geführt. Dieser war bereits 1996 als Zeuge vernommen worden, jedoch hatte sich damals kein Tatverdacht ergeben.
Nach dem Prozessauftakt am Donnerstag sind sieben weitere Verhandlungstage vor dem Schwurgericht angesetzt. Ein Urteil könnte demnach am 30. April fallen.