Neben einigen Sonnentagen hatten die vergangenen Wochen auch kräftige Regenschauer im Angebot. Die trockenen Böden und das Niedrigwasser an Flüssen konnte das nur wenig lindern.

Auch wenn es manchen vielleicht anders vorkommen mag, der August war bislang deutlich zu trocken. In Nordbayern fiel im August 55 Prozent weniger Regen als im Mittel des langjährigen Referenzzeitraums 1971-2000. In Südbayern fiel die Regenmenge in diesem Vergleich 25 Prozent geringer aus. Dies teilte ein Sprecher des Landesamts für Umwelt (LfU) in Augsburg mit. 

War der Juli laut LfU noch geprägt von häufigen Tiefdruckgebieten mit starken Regenfällen vor allem im Süden Bayerns, zeigte der August mit vielen Sonnentagen und hohen Temperaturen bereits sehr trockene Verhältnisse. Das Landesamt geht davon aus, dass sich die Niedrigwassersituation vor allem in Nordbayern in den nächsten Wochen noch ausweiten könnte. 

Neue Tiefstwerte beim Grundwasser

Derzeit weisen demnach rund 43 Prozent der oberflächennahen Grundwassermessstellen und Quellen niedrige oder sehr niedrige Messwerte auf. In den tieferen Grundwasserstockwerken deuteten rund 44 Prozent auf eine Niedrigwassersituation hin. Vereinzelt seien gar neue Tiefstwerte erreicht worden.

Am größten war die Trockenheit heuer Anfang Juli: Mehr als 60 Prozent aller oberflächennahen Messstellen hätten niedrige oder sehr niedrige Werte aufgewiesen. Auch bei den Flüssen zeigte sich kein gutes Bild. An 96 Prozent aller Pegel und damit nahezu bayernweit seien Anfang Juli nur niedrige bis sehr niedrige Abflüsse beobachtet worden. 

Nach kurzer Regenphase wieder sinkende Werte

Die folgenden Regenfälle sorgten demnach für eine spürbare Entspannung der Lage. Doch seit Anfang August steigt die Zahl der Grundwasser-Messstellen mit niedrigen Werten wieder. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Flüssen. Seit Anfang August fallen die Abflüsse wieder häufiger unter die Niedrigwasserschwelle. 

Rund 88 Prozent der Messstellen an Flüssen zeigen derzeit niedrige oder sehr niedrige Verhältnisse. Betroffen sind vor allem die Donau und Niederbayern. Besser sieht es an Flussabschnitten aus, die vom Abfluss aus Speichern profitieren können. Das sei etwa an der Rednitz/Regnitz durch Abgaben aus dem Rothsee und Brombachsee der Fall.