Die Deutsche Umwelthilfe listet die Dienstwagen von Spitzenpolitikern auf und kritisiert, dass die Autos zu viel CO2 ausstoßen – auch in Hessen. Wer nutzt hier eine Diesellimousine?
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) erteilt der hessischen Landesregierung die Rote Karte für zu viele klimaschädliche Dienstwagen. Unter den 16 Bundesländern schaffen nur die Stadtstaaten Berlin und Hamburg eine Gelbe Karte – niemand eine grüne. Im Länderranking landet Hessen auf dem 14. und somit vorvorletzten Platz vor Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern.
Laut aktueller Auswertung der Umwelthilfe stoßen viele Politiker-Dienstwagen deutlich mehr CO2 aus als etwa ein durchschnittliches aktuell in Deutschland zugelassenes Auto. Bundesweit fahren demnach nur 87 von 238 Spitzenpolitikern mit reinen Elektroautos durchs Land.
Hessens Kabinett setzt auch auf Diesellimousinen
Unter den Ministerpräsidenten trifft das nur auf den baden-württembergischen Grünen-Regierungschef Winfried Kretschmann zu. In Hessen nutzt Ministerpräsident Boris Rhein laut der DUH eine Diesellimousine – ebenso wie Innenminister Roman Poseck und Justizminister Christian Heinz (alle CDU).
Die DUH kennzeichnet Dieselwagen mit Warndreieck und rotem Ausrufezeichen – diese seien besonders klima- und umweltschädlich. Die anderen Minister in Hessen setzen dem Verein zufolge auf Plug-In-Hybride.
Unterschiedliche Statistiken
Die Zahlen der Umwelthilfe sind nur bedingt mit anderen Statistiken vergleichbar. Die DUH geht für ihre Rangliste beispielsweise davon aus, dass Plug-In-Hybride nur im Verbrennermodus genutzt werden. Laut Studien trifft das zwar oft zu – ob die Spitzenpolitiker und ihr Fuhrparkmanagement aber auch tatsächlich so vorgehen, ist offen. Zudem ist für jeden Spitzenpolitiker in Deutschland nur ein Fahrzeug aufgelistet, vielen stehen aber mehrere Autos zur Verfügung.