Erstmals war es am Wochenende verboten, bei Stau von Autobahnen im Landkreis Rosenheim abzufahren. Die Polizei wies mehr als 100 Autofahrer zurück, die es dennoch versuchten.

Mehr als 100 Autofahrer haben das neue Abfahrverbot von Autobahnen im Landkreis Rosenheim nach Angaben der Polizei missachtet. Sie seien zurückgewiesen worden, sagte eine Polizeisprecherin. Insgesamt seien an mehreren Standorten 258 Kontrollen durchgeführt worden.

Die Regelung soll verhindern, dass Autofahrer bei Stau auf der A8 und A93 über Dörfer ausweichen. Erstmals galt sie am vergangenen Feiertagswochenende. Künftig gilt sie immer von Freitag bis Sonntag sowie an bundesweiten Feiertagen.

Die Kontrollen seien unkompliziert verlaufen, sagte die Polizeisprecherin. Von den 106 zurückgewiesenen Autofahrern seien 79 beanstandet worden – entweder durch eine mündliche Belehrung oder durch ein Bußgeld. Genaue Zahlen lagen nicht vor. Die nicht beanstandeten Autofahrer seien zumeist noch in der Autobahnausfahrt zurückgeschickt worden, die anderen hätten die Autobahn bereits verlassen gehabt.

Einsicht bei Autofahrern

Weil das Verbot noch neu ist, hätten die Kontrollen vor allem einen präventiven Charakter gehabt, sagte die Polizeisprecherin. Es sei primär darum gegangen, die neue Regelung zu erklären. Die Autofahrer hätten einsichtig reagiert.

Die Sperrungen gelten im Landkreis Rosenheim an acht Ausfahrten der A8 und an zwei Ausfahrten der A93. Diese Routen Richtung Salzburg und Kufstein sind Hauptachsen für den Reiseverkehr nach Österreich, Italien und Kroatien. 

Durch die Durchfahrtsverbote sollen unter anderem die Orte Aschau, Bad Aibling, Bad Feilnbach, Rohrdorf, Rosenheim und Samerberg entlang den bisher beliebten Ausweichrouten entlastet werden. Bei einem Verstoß droht laut Polizei eine kostenpflichtige Verwarnung in Höhe von 50 Euro.

Es waren die ersten derartigen Durchfahrtsverbote in Deutschland. Im österreichischen Bundesland Tirol gibt es solche seit Jahren.