Der Protest richtet sich gegen Massentierhaltung und Ausbeutung von Tieren. Die Gruppierung „Animal Rebellion“ ist mit Aktionen bundesweit präsent.

Tierschützer der Gruppe „Animal Rebellion“ machen gegen Massentierhaltung mobil und haben die Zufahrt zur Molkerei Sachsenmilch der Unternehmensgruppe Theo Müller blockiert. Das Unternehmen sei mitverantwortlich für millionenfaches Tierleid, sagte eine Sprecherin der Gruppierung. Sachsenmilch beziehe und verarbeite Milch aus der sogenannten ganzjährigen Anbindehaltung. Bei dieser Form der Tierhaltung stehe die Kuh ihr Leben lang angekettet an einem Platz im Stall und könne sich nicht einmal umdrehen.

Zulieferer können Milch nicht anliefern 

Die Polizeidirektion Görlitz bezifferte die Zahl der Demonstranten auf 20 bis 30, „Animal Rebellion“ sprach von etwa 50 bis 60 Aktivisten. Laut Polizei konnte am Freitagmorgen zunächst kein Zulieferer das Unternehmen erreichen. Die Gruppierung habe aber eine Rettungsgasse frei gelassen. Der Protest sei nicht angemeldet gewesen. 

Die Sachsenmilch Leppersdorf GmbH in Leppersdorf (Landkreis Bautzen) hat rund 3.000 Mitarbeiter und bezeichnet sich selbst als einen der modernsten milchverarbeitenden Betriebe Europas. Aus der angelieferten Milch – nach eigenen Angaben jährlich rund 1,7 Milliarden Kilogramm – werden Produkte wie Milch, Butter, Joghurt oder Käse hergestellt. 

Nach Ansicht von „Animal Rebellion“ steht das Unternehmen „exemplarisch für ein System aus Tierausbeutung und Machtkonzentration“. „Dieser Standort muss aus unserer Sicht in öffentliches oder genossenschaftliches Eigentum überführt und die Produktionskapazitäten konsequent auf pflanzliche, nachhaltige Produkte umgestellt werden“, hieß es. „Animal Rebellion“ ist eine bundesweit organisierte Gruppierung.