Neben Stuttgart 21 ist die geplante Fehmarnbeltquerung ein weiteres Mammutprojekt der Deutschen Bahn, das in Verzug gerät. 

Die sogenannte Hinterlandanbindung der Fehmarnbeltquerung in Schleswig-Holstein wird später fertig als geplant. Sie werde sich „über 2029 hinaus verzögern“, bestätigte das Bundesverkehrsministerium jetzt eine entsprechende Mitteilung der Deutschen Bahn (DB). Gründe seien „Schwierigkeiten beim Abschluss der Planungen und der Baurechtserlangung“. Ein neuer Fertigstellungstermin wurde nicht genannt. Nach Angaben des Ministeriums bestehen auch auf dänischer Seite „Terminrisiken“.

Fehmarnbeltquerung soll zügig in Betrieb gehen

Das Ziel bleibe weiterhin „die schnellstmögliche Umsetzung der für beide Länder wichtigen Verbindung“. Auch die Bahn will nicht viel Zeit verlieren. „Gemeinsam mit den Bauunternehmen arbeiten wir an Optimierungen, um schneller in Betrieb gehen zu können als beschrieben“, teilte ein Sprecher der Nachrichtenagentur DPA mit. „Die DB hält nach wie vor an dem Ziel fest, gemeinsam mit den Dänen in Betrieb zu gehen.“

Der erste Spatenstich für das mehr als zehn Milliarden Euro teure deutsch-dänische Projekt war Anfang 2021 erfolgt. Dänemark baut einen fast 18 Kilometer langen Straßen- und Eisenbahntunnel zwischen der deutschen Ostseeinsel Fehmarn und der dänischen Insel Lolland. Die Bundesrepublik ist unter anderem für die sogenannte Hinterlandanbindung verantwortlich, wozu der Ausbau von Straßen, die Erneuerung und Elektrifizierung von Bahnstrecken und eine neue Fehmarnsundquerung zwischen der Insel und dem schleswig-holsteinischen Festland gehören. 

Ziel des Megaprojektes ist es, die Reisezeit zwischen den beiden beteiligten Ländern erheblich zu verkürzen. Bislang mussten Autos und Züge auf Fähren umgeladen werden, wobei die Zugverladung auf die Fähren der Vogelfluglinie zwischen Puttgarden und Rødbyhavn zwischen bereits 2019 eingestellt wurde.

Quellen: Bundesministerium für Verkehr, Deutsche Bahn AG, Nachrichtenagentur DPA