100 Millionen für Kliniken, 10 Millionen für Pflege und alles unter einem Dach: Die Linke im Landtag fordert ein radikal anderes Gesundheitskonzept für das Land.

Die Linke-Landtagsfraktion hat einen grundlegenden Kurswechsel in der Gesundheitsversorgung gefordert. Der unvermeidliche Strukturwandel müsse gestaltet und nicht ausgesessen werden, forderte Linke-Landtagsfraktionschef Christian Schaft. Die bisherigen Antworten der Brombeerkoalition blieben unzureichend. Das neue Kreditprogramm zur Überbrückung von Liquiditätsengpässen bei Thüringer Kliniken löse keine strukturellen Probleme. Die Realität vor Ort zeige Versorgungslücken und überlastete Beschäftigte. 

Notwendig sind aus Sicht der Linken mindestens 100 Millionen Euro jährlich für Investitionen in Krankenhäuser. Diese Mittel wären für Infrastruktur, Digitalisierung, Klimaanpassung, Spezialisierung und Personalentwicklung gut angelegt, hieß es. 

Gesundheitsversorgung muss sektorenübergreifend gedacht und organisiert werden und zwar vernetzt, gemeinwohlorientiert und flächendeckend“, erklärte Schaft. Dafür brauche es eine integrierte Struktur, die ambulante, stationäre, pflegerische, psychosoziale und digitale Angebote von kommunalen Krankenhäusern über Polikliniken 2.0 bis zu medizinischen Versorgungszentren (MVZ), Apotheken und Therapiepraxen intelligent verbinde.

Alles unter einem Dach – Gesundheitszentren als Herzstück

Zentrale Bausteine sind aus Sicht der Linken regionale Gesundheitszentren in öffentlicher Trägerschaft, die ärztliche, pflegerische und therapeutische Leistungen unter einem Dach bündeln. Diese sollten durch kommunale MVZ und klare Lotsenstrukturen ergänzt werden. 

Gefordert wird außerdem ein Pflegepaket von mindestens zehn Millionen Euro jährlich. Mit Vorhaltepauschalen für Kurzzeitpflegeplätze könnten Einrichtungen motiviert werden, dringend benötigte Angebote zu schaffen. Auch alternative Wohnformen und gemeindenahe Unterstützungsangebote müssten endlich finanziell abgesichert werden.