In neuen Produkten steckt oftmals eine Menge Forschung und Entwicklung. Die Erhöhung der Mittel dafür steht in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten manchmal auf dem Prüfstand.

Die baden-württembergische Industrie ist in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten zurückhaltend mit zusätzlichen Mitteln für die Forschung und Entwicklung. Nur 53 Prozent der Betriebe wollen in den nächsten drei bis fünf Jahren das Budget steigern, im Jahr 2018 waren es noch 68 Prozent, wie aus einer in Stuttgart veröffentlichten Umfrage des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelkammertags (BWIHK) hervorging. 

Gleichzeitig sei der Anteil der Unternehmen, die eine Budgetverringerung planten angewachsen. Ihr Anteil betrage aktuell 13 Prozent, im Jahr 2018 waren es lediglich fünf Prozent. Durch anhaltende politische und wirtschaftliche Unsicherheiten stünden die entsprechenden Investitionen deutlich unter Druck. Grundsätzlich seien sich die Unternehmen der Bedeutung von Forschung und Entwicklung für ihre Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit bewusst, teilte der Verband weiter mit. 

In Zeiten der Rezession spielen staatliche Förderprogramme eine wichtige Rolle. 56 Prozent der befragten Unternehmen hätten entsprechende Programme schon genutzt. Zwei Drittel (65 Prozent) davon hätten diese Projekte ohne Förderung nicht oder nur teilweise durchgeführt. Das zeige, eine passgenaue und verlässliche öffentliche Förderung stärke die Innovationsfähigkeit der Wirtschaft in ökonomisch schwierigen Zeiten. An den Nutzungsgraden einzelner Programme lasse sich ablesen: Trotz der Zunahme der Zahl an Förderprogrammen in den letzten zehn Jahren sei die Nachfrage auch bei bereits länger existierenden Programmen, unter anderem den Innovationsgutscheinen des Landes, stabil. 

In Baden-Württemberg werden bereits seit 2008 Innovationsgutscheine an kleine und mittelständische Unternehmen ausgegeben. Damit können sich Firmen unter anderem Unterstützung bei ihren Forschungsvorhaben holen.