Nach einer Woche Jagdpause hatte das Verwaltungsgericht in Schleswig den Abschuss des Goldschakals wieder zugelassen. Ein Naturschutzverband will jetzt dagegen vorgehen – und die Jagd erneut stoppen.

Gegen den Beschluss des Verwaltungsgerichtes, der die Jagd auf den Goldschakal auf Sylt erlaubt, hat ein Naturschutzverband Beschwerde am Schleswig-Holsteinischen Oberverwaltungsgericht eingelegt. Der Beschluss sei mit dem Bundesnaturschutzgesetz und dem europäischen Naturschutzrecht nicht vereinbar, schreibt die Organisation. Das geschützte Tier hatte zuvor Dutzende Schafe, darunter überwiegend Lämmer, auf Sylt gerissen.

Gericht entscheidet über Jagdpause

Mit der Beschwerde könnte die Jagd auf den Schakal erneut gestoppt werden. Der Erlass eines erneuten Hängebeschlusses sei beantragt worden – voraussichtlich noch heute wird der Senat darüber entscheiden, teilte ein Sprecher des Oberverwaltungsgerichts in Schleswig der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit. Ein Hängebeschluss stellt eine Zwischenregelung bis zur Entscheidung über die Beschwerde dar. Wann genau das Oberverwaltungsgericht einen Beschluss trifft, war laut Sprecher zunächst unklar.

Erst Mitte vergangener Woche hatte das Schleswiger Verwaltungsgericht einen Hängebeschluss erlassen. Daraufhin durfte der Goldschakal rund eine Woche lang vorerst nicht mehr gejagt werden. Ein Naturschutzverband hatte sich gegen die Ausnahmegenehmigung des Landesamts für Umwelt an das Gericht gewandt.

Eine spezielle artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung des Landesamts für Umwelt hatte den Abschuss des Tieres auf Sylt erst ermöglicht. Es wäre der erste bestätigte Abschuss eines Goldschakals in Deutschland, wie es vom Deutschen Jagdverband (DJV) heißt.

Goldschakal hat keine weiteren Lämmer gerissen

Jäger hatten den Goldschakal auf der Insel zuletzt am Freitag vor Pfingsten gesehen, sagte ein Sylter Jäger der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Weitere Risse habe es demnach zuletzt nicht gegeben. Wo genau der Schakal im Moment ist, sei unklar. Das Umweltministerium rechnete aber nicht damit, dass das Tier Sylt verlassen hat.

Laut Vorort-Berichten waren seit dem 19. Mai rund 100 Tiere getötet worden. Die letzten gemeldeten Fälle waren in List. 76 Tiere einer anderen Herde seien in drei Rissvorfällen im Mai getötet worden, die eindeutig auf den Goldschakal zurückgeführt werden könnten.