Überdosierungen synthetischer Drogen können tödlich enden, wie Todesfälle in den vergangenen Jahren auch in MV gezeigt haben. Sogenanntes Drug-Checking soll dem vorbeugen. Es gibt aber auch Kritik.
Beim diesjährigen Fusion-Festival mit Zehntausenden erwarteten Gästen bietet ein Wissenschaftler-Team erneut die Analyse von Drogen etwa auf besonders hohe Dosierungen oder gefährliche Beimischungen an. Das Angebot des im Rahmen kommender Woche startenden Musik- und Kulturfestivals soll nach Angaben des Schweriner Gesundheitsministeriums etwa Überdosierungen vorbeugen.
Im vergangenen Jahr hatte das Land die rechtliche Grundlage für diese Art des sogenannten Drug-Checkings geschaffen. Bereits 2024 fanden die Analysen auf dem Festivalgelände, einem Ex-Militärflugplatz an der Mecklenburgischen Seenplatte, statt. Laut Ministerium wurden damals 446 Proben untersucht. „In 13 Fällen musste aufgrund der hohen Wirkstoffdosierung eine Warnung an die Festivalbesucher ausgesprochen werden – und hat möglicherweise Leben gerettet“, erklärte Ministerin Stefanie Drese (SPD) am Freitag.
Kritik seitens CDU-Landtagsfraktion
Interessierte können die Drogen anonym abgeben, um sie in einem mobilen Labor der Universitätsmedizin Rostock (UMR) analysieren zu lassen. Sie werden fotografiert und zum Schluss vernichtet. Danach findet ein Aufklärungsgespräch statt. Über gefährliche Funde informieren Aushänge auf dem Festivalgelände. Außerdem werden die Warnhinweise später auch auf der Website der UMR sowie des Landesamtes für Gesundheit und Soziales veröffentlicht.
Bei der Schweriner CDU-Fraktion hatte der Ansatz wiederholt für Kritik gesorgt. Erst im März hatte sie per Antrag ein Ende entsprechender Modellprojekte gefordert. Staatlich gefördertes Drug-Checking vermittle die Botschaft, dass der Konsum unproblematisch sei, solange die Substanz sauber ist, so die Kritik.