Fußgängern wertvolle Uhren vom Handgelenk reißen und fliehen: Das soll eine Bande über Monate trainiert haben. Nach Überfällen in München und Düsseldorf landeten sie jetzt vor Gericht.
Ein Gericht in München hat eine mutmaßliche Bande professioneller Uhrenräuber zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Das Landgericht München I habe es als erwiesen angesehen, dass die vier Männer für Überfälle auf insgesamt sechs Menschen in München und Düsseldorf verantwortlich seien, teilte ein Gerichtssprecher mit.
Unter anderem wegen schweren Raubs und gefährlicher Körperverletzung seien die Anklagten zu Haftstrafen zwischen sechs Jahren und acht Monaten und sieben Jahren und vier Monaten verurteilt worden. Das Urteil ist bislang nicht rechtskräftig, die Beteiligten können binnen einer Woche Revision beim Bundesgerichtshof in Karlsruhe beantragen.
Richter spricht von „Uhrenräuberausbildung“
Drei Angeklagte hatten die Überfälle laut Gericht vollumfänglich gestanden, der vierte Angeklagte zumindest im Wesentlichen. Bei ihrem letzten Uhrenraub in München waren die Männer auf frischer Tat ertappt worden.
Nach Auffassung des Gerichts hatten die mutmaßlichen Räuber die Überfälle monatelang trainiert, ihre Opfer „planmäßig und umfassend ausgekundschaftet“, um möglichst wertvolle Armbanduhren zu erbeuten. Bei den Überfällen seien die Opfer teils erheblich verletzt worden.
Der Vorsitzende Richter sprach mit Blick auf das lang eingeübte professionelle Vorgehen gar von einer „Uhrenräuberausbildung“, die alle Angeklagten durchlaufen hätten. Die Überfälle hatten immer wieder für Schlagzeilen gesorgt, auch wegen des hohen Werts der erbeuteten Uhren.