Mit der Tour de France wird Jan Ullrich ewig verbunden sein. Auch mit 51 Jahren würde sich der frühere Radstar eine Etappe noch zutrauen – wenn alles passt.

Auch mit 51 Jahren traut sich Jan Ullrich noch eine Etappe bei der Tour de France zu – zumindest wenn die Voraussetzungen stimmen. „Es kommt auf das Training an. Hätte ich jetzt keine anderen Aufgaben und könnte 25.000 oder 30.000 Kilometer im Jahr wieder trainieren, dann kann man sich natürlich schon wieder in eine gute Form fahren“, sagte der frühere Rennradprofi und Tour-Sieger von 1997 der Deutschen Presse-Agentur. „Aber aktuell könnte ich keine Etappe fahren.“

Grundsätzlich sei der menschliche Körper „unglaublich trainierbar“, meinte Ullrich, der als bislang einziger Deutscher die berühmteste Rundfahrt der Welt gewann. „Und ich glaube, das Talent ist ja nach wie vor da.“ Andererseits habe er das Wettkampfdenken inzwischen hinter sich gelassen. „Ich weiß nicht, ob man sich da überhaupt noch im Peloton mit diesem Renncharakter auseinandersetzen möchte.“

Ein Duell mit Armstrong? „Sind beide gesund und munter“

Ein neuerliches Duell mit seinem früheren Dauerrivalen Lance Armstrong, dem später wegen Dopings alle sieben Tour-Gesamtsiege aberkannt wurden, hält der Ex-Profi schon eher für denkbar. „Es ist noch nicht in unseren Köpfen, aber man weiß ja nie“, sagte Ullrich. „Wir sind beide gesund und munter.“ Mit dem 53 Jahre alten Armstrong, der ihm durch eine tiefe Lebenskrise half, ist der gebürtige Rostocker inzwischen gut befreundet.

Ein Wiedersehen der einst bejubelten und nach den Doping-Enthüllungen tief gefallenen Radsport-Helden gibt es beim „Jan Ullrich Cycling Festival“ am 17. und 18. Mai in Bad Dürrheim im Schwarzwald. Bei der Fahrt am 18. Mai, an der auch Kinder teilnehmen dürfen, über maximal vier Runden à 29,7 Kilometer will Ullrich aber vor allem für die Fans in die Pedale treten, ein Wettrennen stehe nicht an. „Kuchen essen, einen Kaffee trinken und mal gucken, wie viele Runden ich schaffe“, erklärte er. 

Neben Armstrong sollen weitere ehemalige Tour-Größen wie Bradley Wiggins, Mario Cipollini, Udo Bölts oder Andreas Klöden Werbung für den Radsport machen. Mit seinem einstigen Teamkollegen Bölts war Ullrich kürzlich in den Vogesen auf Tour. Bei schönem Wetter sitze er immer noch so viel wie möglich auf dem Rad: „Aber ansonsten fahre ich so zwischen zwei und drei Stunden täglich, wenn ich irgendwie kann.“