Giovanni Zarrella gibt den Deutschen den Italiener, den sie erwarten. Jetzt erscheint sein neues Album, am Samstagabend moderiert er seine Show im ZDF. Wer ist er wirklich?
Ab heute soll alles anders werden. Giovanni Zarrella hat in ein schickes, Westberliner Restaurant geladen. Ein Italiener, natürlich. An der Decke kleben nackte Stuck-Engel, neben dem Weinregal thront sein überlebensgroßes Porträt. Auf der Karte stehen „Mezze Manchine con Ragu“ und „Branzino alla Griglia“. Zarrella hat sehr gute Laune, den ganzen Abend schwebt er von Tisch zu Tisch, manche werden sichtlich ein bisschen schwach in den Knien, wenn er ihnen seine Hand auf die Schulter legt und galant ein „Signora, Prego“ oder „Fanstastico“ in den Small Talk einbaut.
Giovanni Zarrella, einer der erfolgreichsten deutschen Schlagersänger, wirkt manchmal wie eine Kunstfigur. Die Kulmination deutscher Italienklischees. Im deutschen Schlager gab es schon immer die seltsame Gattung des Ausländers. Costa Cordalis war „der Grieche“ und Roberto Blanco der „Schwarze“. Projektionsflächen sonnigen Gemüts für deutsche Schunkelshows. Giovanni Zarrella ist der Italiener, genauso wie Deutsche sich Italiener ausmalen. Zumindest bis jetzt.
Heute, beim Nobelitaliener in Berlin, will Zarrella seinen Imagewechsel vorstellen. Sein altes Label hat er in die Wüste geschickt, nun soll ein „neues Kapitel“ beginnen, hieß es in der Einladung. Zarrella stellt die ersten Songs seines neuen Albums vor. Mit 47 Jahren sind es zum ersten Mal keine Coverversionen, sondern seine eigenen Lieder. Journalisten, PR-Leute und Musikproduzenten sind gekommen. Giovanni Zarrella will mehr von sich selbst in seiner Musik und Künstlerfigur zeigen, aber ohne sein Schlagerpublikum zu verlieren. Kann das klappen? Der stern hat ihn ein Jahr lang immer wieder getroffen.
„Ich habe 14 Jahre in der Versenkung verbracht“, sagt Zarrella in die Runde. So nennt er das Jahrzehnt, in dem er an sich und seiner Showkarriere zweifelte. Als ihm keiner irgendetwas zutraute und er auf Firmenjubiläen und Fußball-Empfängen spielte. Zarrella erzählt die Geschichte seiner Auferstehung gern, auch wenn die meisten Anwesenden sie schon kennen.
Die Versenkung
Zarrellas Karriere beginnt 2001 in der Castingshow „Popstars“. Unter 1.700 Bewerbern überzeugt er die Jury und wird Mitglied von Bro’Sis. Aus dem Nichts zum Star – aber auf einer Bühne, die nie wirklich stabil war. Manische Teenager belagern sein Hotel. Nach dem dritten Album „Showtime“, vier Jahre später, löst sich Bro’Sis auf. Danach versucht Zarrella es solo, aber sein Debut floppt. „Damals wusste ich nicht, wer ich bin“, sagt er. „Ich habe viel an mir ausprobieren lassen.“ Der deutsche Robbie Williams vielleicht? Oder Sportmoderator? Trash-TV-Star? Er interviewt Fußballer für den Sender Sport1. Er dreht die Mini-Dokusoaps: „Just married! – Frisch verheiratet!“ und „Jana Ina & Giovanni – Wir sind schwanger“. Eines Tages fragt sich Zarrella, was er hier eigentlich macht. Er steht auf einer winzigen Bühne mit seiner Swingband. Es ist ein Empfang nach einem Fußballspiel, kaum jemand beachtet die drei Männer im Anzug, jemand zischt: „Leiser! Leiser!“ „Das war schon auch erniedrigend. Das war für mich die schwerste Zeit – als Künstler und auch als Mensch“, sagt Zarrella. Er habe die ganze Zeit gehofft, dass niemand denkt: „Der war aber früher erfolgreicher“, sagt er.
Das Tief endet durch einen Zufall. Zarrella sitzt im Backstage einer Late-Night-Talkshow auf einem Sofa und trinkt seinen Espresso Macchiato. Neben ihm ein Produzent. „Mensch, warum ist bei dir denn gerade so wenig los?“ Er habe entgegnet: „Es ist nicht wenig los, ich habe immer Musik im Kopf.“ Zarrella kennt das schon. Produzenten sagen: „Komm wir gehen mal ins Studio und jammen“, aber es kommt nichts dabei heraus. Diesmal ist es anders. Er soll an seinem Image arbeiten, seiner Bühnenfigur. „Er sagte, ich müsse was machen, was die Leute mir glauben.“
Eigentlich sei er skeptisch gewesen, erzählt Zarrella. Aber immerhin seien beide, der Sänger und der Produzent, Fische, also das Sternzeichen: sensibel, loyal, zielorientiert – und für große Träume zu haben. Die beiden beginnen, sich Nachrichten zu schreiben. Und tüfteln gemeinsam das Image aus, das Zarrella zurück ins Rampenlicht bringen soll: der Italiener. Der Produzent besorgt ihm ein Gespräch bei einem Label. Als das nächste große Ding wird er da angekündigt und Zarrella sinkt das Herz. Er habe gedacht: „Hoffentlich sind die nicht bald alle total enttäuscht.“
Zarrella nimmt „La vita è bella“ auf. Ein Album, das deutsche Schlagerklassiker auf Italienisch interpretiert. Bella, Bella, Bella statt Hölle, Hölle, Hölle. Es soll sein letzter Versuch werden. Sein neues Label rät Zarrella, doch ein paar Autogrammstunden einzuplanen für die Woche nach Veröffentlichung des ersten Single. Was dort an CDs verkauft wird, zwischen zwei Freitagen, zählt mit in die Statistik, aus der die Charts errechnet werden. Mit Autogrammstunden hat Zarrella schlechte Erfahrungen gemacht. Nachdem es mit Bro’Sis vorbei war, stand er manchmal allein mit drei oder vier Fans da.
Aber den letzten Versuch, den will Zarrella richtig durchziehen. Pünktlich am Donnerstag um Mitternacht, als die Zählung für die Charts beginnt, steht Zarrella in einem Club in Bottrop. Freitagsmorgens geht es zu „Volle Kanne“, Mittags nach Düsseldorf ins Kaufhaus Breuninger. Zarrella bittet jemanden, mal aus dem Fenster zu sehen. Sind Leute gekommen? Nachmittags unterschreibt er bei „Ernsting’s Family“ in Coesfeld auf CD-Covern. Samstag um 11 und um 15 Uhr steht er in Einkaufszentren, abends in einem Restaurant in Frankfurt, Mitternacht in einem Club. Sonntagmorgens im Fernsehgarten. Und so geht das weiter. In einem kleinen Hyundai fährt Zarrella von Autogrammstunde zu Autogrammstunde, eine Woche lang. Sechs Stunden Schlaf reichen ihm.
Am Freitag steht er bei einer Autogrammstunde in einem Hugo-Boss-Outlet in Metzingen. Hier hatte er einmal seine Ausbildung als IT-Systemkaufmann gemacht. Vielleicht war das ein Omen? IT-ler werden immer gesucht, Schlagersänger nicht. Zarrellas Handy klingelt: Platz zwei der Charts. Er hat es geschafft. Seine Familie, die Frau und die Kinder, ist da gerade im Urlaub auf Mallorca. Den Anruf hat Zarrella aufgenommen, man hört lachen und kreischen. „Vor Ed Sheeran! Papa ist vor Ed Sheeran“, ruft Jana Ina Zarrella den Kindern zu.
Zarrella ist zurück. Er covert Robbie Williams, Maite Kelly, Michael Bublé. Immer mit simplen, geläufigen Vokabeln zum Mitsingen: Bacio, Bella, Amore, Passione. Er bekommt eine eigene Musikshow. „Ein Album, das plötzlich doppelt Platin, danach ein Nummer-eins-Album, eine Show und noch ein Nummer-eins-Album. Dann glaubst du irgendwann selbst, dass du jetzt wieder da bist.“ Seit er der Italiener ist, lieben ihn die Deutschen. Er, der manchmal immer noch seinen Bruder Stefano bitten muss, sein Italienisch zu korrigieren.
Die Fans
Berlin-Marzahn, ein warmer Sommernachmittag. Giovanni Zarrella steht auf einer Bühne vor einer großen, grünen Wiese. Es gibt Bratwurst und Bier. Vor allem Frauen mittleren Alters sind gekommen. Sie singen sehr laut mit, auf Fantasie-Italienisch. „Ihr habt mich zurückgeholt, Danke schön!“, ruft Zarrella in die Menge. Der neue Song „Danza“ kommt nur mittelgut an. Viel weniger gut als das Michael-Jackson-Medley oder „Volare“ oder seine Version von „Ti Amo“, bei der alle schunkeln und mitsingen können, weil Zarrella den Strophentext einfach weglässt und immer nur „Ti Amo“ singt. „Fantastico!“, ruft er.
Es ist nicht so, als ob Zarrella irgendjemandem irgendetwas vormacht. Zarrella ist Italiener. „Als ich die beiden Länder, die auch Teil meiner Erziehung waren, zusammengebracht habe, kam der Erfolg wieder. Und das ist, glaube ich, kein Zufall. Ich glaube, das ist Schicksal.“ Seine Eltern sind 1965 nach Schwaben gekommen, als Kinder sogenannter Gastarbeiter. Die Großeltern stammen aus einem kleinen Ort in der Nähe von Neapel, in Deutschland arbeitete der Großvater in der Industrie. „Mein größtes Glück war dieses Elternhaus“, sagt Zarrella. Über wenig spricht er lieber als über die glücklichen Momente seiner Kindheit. Wenn die Eltern noch am letzten Schultag über Nacht in die Ferien nach Italien fuhren, zwischen den drei Geschwistern auf der Rückbank eine Kühltasche mit 20 Brötchen in Alufolie, mit Parmaschinken und Mozzarella. „Ich wollte nie wissen, was drauf ist, ich habe mich überraschen lassen.“ Wenn sie dann sechs Wochen später zurückkamen, war der Kofferraum voller Parmigiano und gutem Öl. Zu einer Zeit, in der die Deutschen noch Gouda auf ihre Pizzen legten.
Und die Pizzeria seiner Eltern in Hechingen: „Ich war mehr da als in meinem Kinderzimmer“, sagt Zarrella. Nach der Schule wirft er seinen Schulranzen in die Ecke, macht die Hausaufgaben an einem Ecktisch und hilft im Laden bis nach Mitternacht. Dort, zwischen Limoncelloflaschen und Pizzaofen, sei auch seine Performance als Unterhaltungskünstler gewachsen. Nicht mit einem Moderationscoach, sondern als er sich in Hechingen eine Schürze umgeschnallt habe.
Er habe gemerkt, wie gut es den Menschen tut, zwei Stunden gestreichelt zu werden. „Da kommen zwei, die haben gerade gestritten, eine Familie mit vier Kindern und ein Witwer. Du guckst sie dir an, Hallo,Buonasera!, dann spülst du dein Glas zu Ende, bringst die Speisekarte und – das musst du mir glauben, weil das ist mir wichtig – schickst sie nach 90 Minuten glücklich nach Hause. Darum geht es mir.“
In den Tagen, als er mit Bro’Sis auf der Bühne stand, neben Enrique Iglesias und den Backstreet Boys, konnte er es nicht abwarten, nach Hause zu kommen. Manchmal stieg er abends noch in sein Auto, fuhr fünf oder sieben Stunden, um spätabends mit seinen Jungs abzuhängen auf den paar Quadratmetern über der Pizzeria. Er weiß noch, wie sich das anfühlte. „Maurizio und Daniel sitzen auf der Terrasse und plaudern über Fußball, Luca und ich zocken Playstation. Wir gehen noch auf eine Party in Stuttgart und wenn wir um drei Uhr morgens zurückkommen, ist der Ofen noch warm, also schieben wir eine Pizza rein. Und am nächsten Morgen geht es zurück, zum Fotoshooting mit der Bravo.“
Zarrella sagt: „Man hat schon eine Verbundenheit zu seinen Wurzeln. Die Straßen, auf denen man als Kind gerannt ist, sich beim Fußball die Knie aufgeschlagen hat. Diese Erinnerungen vergehen nie wieder.“ Für ihn sind diese Straßen eigentlich weder in Rom noch in Neapel, sondern eben in Schwaben. „Bei mir ist ganz viel Hechingen drin. Dieser Fleiß. Dass man etwas bewegen kann, wenn man sich bewegt.“ Tritt Zarrella aber auf die Bühne, sagt heute keiner: Da kommt der Schwabe.
Giovanni Zarrella: Italiano Vero
Zarrella macht niemandem etwas vor, er kuratiert aber sehr genau, welche Version seiner Geschichte sein Publikum zu hören bekommt. Selten erzählt er zum Beispiel, wie seine Mutter als junges Mädchen in Deutschland ankam. Um Integration geht es damals nicht, Italiener gelten offiziell als „zeitweilig Beschäftigte“. Es grassieren Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Manche Diskotheken schreiben „Zutritt für Hunde und Italiener verboten“ an ihre Türen. Sie leben in engen Unterkünften, arbeiten für deutlich weniger Geld als ihre deutschen Kollegen.
Die Mutter schläft im Keller der Fabrik in der der Opa arbeitet, oben ein kleiner Schlitz für Tageslicht, der Raum nur durch Bettlaken geteilt. Der Chef hatte dem Gastarbeiter angeboten, gegen Extraschichten als Hausmeister dort zu wohnen. „Costa Nada!“ Der Großvater habe der Mutter den Löwenzahn vor dem Kellerfenster gezeigt und gesagt: Schau, vor den Fenstern wächst sogar frischer Rucola!
„Die Erinnerungen meiner Mutter an diese Zeit sind durchweg positiv. Wenn sie erzählt, heißt es: Das war schön, denn der Chef von deinem Opa kam und wollte wissen, was die Italiener so essen und dann hat Nonna ihm einen Topf gemacht!“
Zarella nennt das, was er von seiner Mutter gelernt hat, explosive Lebensfreude. „Ich glaube nicht, dass sie die Realität verschiebt. Ich glaube, dass es eine Kunst ist, sich in Zeiten, in denen die Umstände schwierig sind, auf das Gute zu konzentrieren. Ich glaube, so muss man ans Leben gehen.“ Er könne heute gar nicht erwarten, dass ein Tag beginnt, sagt Zarrella, und wolle nie, dass einer aufhört.
Die andere Seite des Klischees
Es gibt viele Studien, die den Deutschen ein besonders schlimmes Italienbild unterstellen. Das Land halten sie für idyllisch, aber rückständig. Die Menschen für gut gelaunt, aber faul. Das reicht Jahrhunderte zurück. Schon Goethe schrieb über „das Land, wo die Zitronen blühn“. Zwei Jahre reiste der Dichter durch Italien. In Rom verbrachte er nicht mehr als drei Stunden, beim Besuch der Sixtinischen Kapelle schlief er ein. Für die politische Situation Italiens interessierte er sich nicht. Lieber schrieb er über sanften Wind vor blauem Himmel. Er kam zurück, ein Buch von Klischees triefend im Gepäck. Er schrieb „schwermütig und empfindsam“ seien die Italiener. Das war 1804.
Im vergangenen Jahr gab Giovanni Zarrella seinen Platz in der Jury von „The Voice of Germany“ auf, es war einfach zu viel zu tun. Einige Monate später findet folgende Szene im Studio statt: Die neuen „Coaches“ unterhalten sich vor laufender Kamera über Zarrella. Mark Forster bemerkt: „Riecht ein bisschen nach billigem Parfüm.“ Yvonne Catterfeld fügt hinzu: „Der saß sogar auf deinem Stuhl. Vielleicht sind noch Pizzareste da?“ Der Sender, Sat.1, unterlegt das alles erst mit der Melodie vom Klassiker „L’Italiano – Lasciatemi Cantare“ und entscheidet nach einem Shitstorm, die Szenen lieber doch aus der Mediathek zu entfernen. Zarrella reagiert nicht.
Im Interview spricht er lange darüber, wie sich dieser Moment für ihn anfühlte, wie die „Bild“-Zeitung das Thema aufbauschte zum „Mega-Zoff“. Wie plötzlich das Wort Rassismus durch die Medien geisterte. Zarrella wirkt nicht wütend, sondern differenziert und verständnisvoll. Seine Zitate nimmt er trotzdem lieber zurück. Er will keine Gallionsfigur des antiitalienischen Rassismus werden. Er will schöne Musik machen und er selbst sein.
Lieber spricht Zarrella über seine Familie. Wie seine Mama noch immer vorbeikommt, mit einem großen Korb, „Fritto Misto Parmigiana“. Stopp. Moment mal. Bespielt er nicht ein Klischee, das Deutsche von Italienern haben? „Das ich nur über Pizza, Pasta und Amore singe?“, lacht Zarrella. „Die Deutschen lieben das Essen, die Strände und den Lifestyle. Sie finden Italien so romantisch. Es kann schon sein, dass ich das ein wenig bediene“, sagt er. „Ich bin aber gern Klischeeitaliener.“ Er mag es ja selbst. Im Sommer fahren sie in dasselbe Hotel auf Sardinien. Sie haben den Lieblingskellner, die Lieblingspasta, Dienstags ist Mozarrellatag und es gibt das beste Pistazieneis der Welt. „Ja, da bin ich wohl ziemlich deutsch.“
Im April 2025 eilt Giovanni Zarrella die Treppen im Backstage der „Beatrice Egli Show“ herunter. Vor dem Eingang zum Studio hält er eine gehetzte Frau mit Klemmbrett an. Lange nicht gesehen! Wie geht’s der Familie? Der Sohn hat jetzt kurze Haare, die Mähne ist weg! Na so was, sie werden so schnell groß. Hat man ihn ein paarmal getroffen, wirkt das nicht mehr aufgesetzt. Eher, als stünde er in der Pizzeria in Hechingen, in der Hand ein Glas, das noch kurz poliert werden muss.
Zarrella wird als „charmanter Italiener“ anmoderiert. Das neue Album „Universo“ ist fertig. Einen der Songs singt er heute. „Ich möchte die Menschen nicht verlieren, die mich zurückgeholt haben“, sagt er. Aber ein bisschen was hat er sich doch getraut. Er will endlich wie echtes Italien klingen. Wie Adriano Celentano statt Wolfgang Petry. Italodisco statt Schlager, Synthesizer statt Akustikgitarre. Ein bisschen verrucht statt schamlos kitschig. Und Bass. Keine romantischen Berge-Sonne-Meer-Aufnahmen mehr, sondern Videos mit Tänzern und Choreografien. Vielleicht ergeben sich auch ein paar Konzerte in Italien. Auf dem berühmten Musikfestival in Sanremo waren sie schon eingeladen, erzählt eine Mitarbeiterin aufgeregt. Auf einer riesigen Yacht sind sie an der Riviera entlanggetuckert, bei schicken Cocktails und in Designergarderobe. Das ist schon glamouröser als eine kleine Show in einem deutschen Fernsehstudio, kurz vor Potsdam.
„Ich hoffe, dass die Italiener die Geschichte gut finden. Da ist eine Familie vor 60 Jahren ausgewandert. Und jetzt ist einer von denen da erfolgreich, einer von uns.“ Vielleicht kann er bald sagen: Komm Mama, heute Abend spiele ich in Verona.
Auf dem Album ist ein Song, in dem Zarrella die Geschichte seines Vaters erzählt, der mit 13 Jahren aus Italien nach Deutschland kam. „Wie ‚Griechischer Wein‘, aber für mich“, sagt Zarrella. Darin heißt es: „Du wirst niemals ein Fremder sein, denn du wirst immer ein Zuhause in Italien haben.“ Der Song heißt „Italiano Vero“. Also: ein echter Italiener.