Die Gruppe „Vereinte Patrioten“ soll einen Umsturz in Deutschland geplant haben, die Rädelsführer sind in Haft. Gegen die Tochter eines Verurteilten und ein weiteres Mitglied gibt es nun ein Urteil.

Das Oberlandesgericht Koblenz hat die Tochter eines bereits verurteilten Mitgliedes der Terrorgruppe „Vereinte Patrioten“ wegen Unterstützung der Gruppe verurteilt. Ein mitangeklagter Mann wurde wegen der mitgliedschaftlichen Beteiligung an der Gruppe schuldig gesprochen. Die 34 Jahre alte Frau erhielt eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten, wie die Richterin sagte. Der mitangeklagte Mann erhielt demnach eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren und acht Monaten.

Die Angeklagte habe Einstellungen in Chatgruppen vorgenommen und ihrem Vater ihr Auto für Treffen zur Verfügung gestellt, sagte die Richterin. Der angeklagte Mann habe sich bereiterklärt, Ziele für Anschläge auf das Stromnetz auszuspähen und andere zu rekrutieren.

Rädelsführer bereits verurteilt

Konkret wurde die 34-Jährige wegen der Unterstützung, der Mann wegen der mitgliedschaftlichen Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung verurteilt, sagte die Richterin. Der bei Prozessbeginn 52 Jahre alte Mann sei zudem der Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens gegen den Bund schuldig, die 34-Jährigen der Beihilfe dazu. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Das Oberlandesgericht Koblenz hatte zuvor bereits fünf Mitglieder der Gruppe zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt – darunter den Vater der 34-Jährigen. Die Gruppe hatte den Umsturz der deutschen Regierung, einen großflächigen Stromausfall, die Entführung von Karl Lauterbach (SPD) und die Einführung einer neuen Verfassung nach dem Vorbild des Kaiserreichs von 1871 geplant.