Die hessischen Liberalen stellen sich neu auf. Nach dem Rückzug von Bettina Stark-Watzinger führt künftig Thorsten Lieb die Partei. Er will die Partei wieder „nach oben führen“.

Die hessische FDP hat einen neuen Vorsitzenden: Die Delegierten wählten am Samstag in Hofheim Thorsten Lieb mit 50,7 Prozent der Stimmen an die Parteispitze. Er setzte sich im zweiten Wahldurchgang gegen den bisherigen Generalsekretär der Hessen-FDP, Moritz Promny, durch. 

Der neue Parteichef wolle die FDP wieder „nach oben führen“, hieß es. Diese Aufgabe wolle er mit Optimismus angehen und versprach: „Ich werde alles tun, was mir möglich ist, damit wir wieder aufsteigen“. Die Linie der FDP sei für ihn klar: „Wir sind nicht links, wir sind nicht konservativ, weil wir den Menschen vertrauen und optimistisch in die Zukunft schauen. Und wir sind auch nicht grün, weil wir nicht von morgens bis abends pädagogisieren.“ 

Für ihn gebe es nur eine Richtung: „die der Freiheit. Freiheit ist unteilbar.“ Lieb warb zudem für einen klar marktwirtschaftlichen Kurs, ein Einhalten der Schuldenbremse und einen Abbau von Bürokratie.

Alexander Müller neuer Generalsekretär

Der frühere Bundestagsabgeordnete ist Jurist und arbeitet als Rechtsanwalt in einer Frankfurter Kanzlei. Als seine Tätigkeitsschwerpunkte nennt er unter anderem Markenrecht, IT-Recht und Urheberrecht. Der 52-Jährige war bislang stellvertretender FDP-Landesvorsitzender. Lieb ist verheiratet und hat vier Kinder. 

Zum neuen Generalsekretär wählten die Delegierten auf Vorschlag des neuen Vorsitzenden dessen früheren Bundestagsfraktionskollegen Alexander Müller. Er erhielt 65,5 Prozent. Zu stellvertretenden Vorsitzenden wurden die beiden Co-Fraktionschefs Wiebke Knell (77,6 Prozent) und Stefan Naas (65,1 Prozent) gewählt. Das Präsidium der FDP Hessen komplettieren Matthias Büger als Schatzmeister (71,4 Prozent) sowie als Beisitzerinnen und Beisitzer Friederike Becker (80,9 Prozent), Jens Jacobi (84,9 Prozent), Elias Shieh (75,1 Prozent) und Johanna von Trotha (83,7 Prozent).

Nach dem angekündigten Rückzug der früheren Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger von der Parteispitze hatte es zwei Bewerber für den Landesvorsitz gegeben. Stark-Watzinger hatte erklärt, sie wolle Verantwortung für die Niederlage bei der Bundestagswahl übernehmen und nicht mehr für ein Amt auf Bundes- oder Landesebene kandidieren.