Echte oder digitale Kerzen, Gebete und liebevolle Worte in Kondolenzbüchern. Die Trauer um Papst Franziskus ist groß – und vielfältig.

Zahlreiche Menschen zünden Kerzen an und beten für Papst Franziskus: In den rheinland-pfälzischen Gotteshäusern ist die Trauer nach dem Tod des katholischen Kirchenoberhaupts groß. Es ertönt Trauergeläut – an Kirchen, Pfarrhäusern und kirchlichen Gebäuden herrscht Trauerbeflaggung. 

Welche Möglichkeiten zur Anteilnahme bieten Bistümer?

„Der Dom und die Kirchen des Bistums sind offen zum Gebet“, sagte die Sprecherin des Bistums Trier. Im Trierer Dom gibt es einen eingerichteten Gedenkort bei Reihen von brennenden Kerzen. Es liegt ein Kondolenzbuch aus, in das Menschen Wünsche und Gedanken eintragen. Bereits in den ersten Stunden machten viele Gläubige von der Möglichkeit Gebrauch. 

„Die Anteilnahme ist groß“, sagte die Sprecherin. Vor einem aufgestellten Foto des Papstes sagte eine Katholikin: „Ich bin sehr traurig. Franziskus war so ein herzensguter Mensch.“

Im südlichen Seitenschiff des Speyerer Doms soll laut Bistum ab Dienstagabend ein Kondolenzbuch mit einem Foto des verstorbenen Papstes ausliegen. Auch gebe es die Möglichkeit, digital eine Kerze für den Verstorbenen anzuzünden, teilte das Bistum weiter mit. 

Zudem habe es im gesamten Bistumsgebiet um 12.00 Uhr ein Trauergeläut gegeben. „Heute Vormittag wurde am Bischofshaus das Papstwappen abgehängt – ein Zeichen der Sedisvakanz“, erklärte eine Sprecherin des Bistums Speyer. „Wir erwarten diese Woche auch die Lieferung von Sterbebildchen, die an die Pfarreien verteilt werden.“

Im Mainzer Dom liegt ebenfalls ein Kondolenzbuch aus. Es ist auf einem kleinen Tisch platziert, ein Bild des lächelnden Papstes Franziskus und eine Kerze stehen daneben. Mehrere Seiten sind bereits beschrieben. Am Tag nach dem Tod von Franziskus kommen immer wieder Besucher des Doms zu dem Kondolenzbuch, schreiben einige Zeilen hinein und drücken ihre Trauer aus.

Auch das Bistum Limburg, das sich auf Teile von Hessen und Rheinland-Pfalz erstreckt, bietet den Gläubigen viele Möglichkeiten für Trauer und Gedenken an den verstorbenen Papst. In das im Limburger Dom ausliegende Kondolenzbuch hätten sich schon am Ostermontag sehr viele Menschen eingetragen, sagte ein Bistumssprecher. Auch die Kirchen in den Pfarreien des Bistums hätten Orte der Trauer mit Bildern und Kerzen geschaffen und wollten in den kommenden Tagen Totenmessen für Papst Franziskus feiern.

Gibt es extra Gedenk-Gottesdienste?

Als Zeichen der Trauer läuten im ganzen Bistum Trier bis zur Beisetzung am Samstag täglich um 12.00 Uhr eine Viertelstunde lang die Kirchenglocken. In den Heiligen Messen soll während der Trauerzeit des verstorbenen Heiligen Vaters gedacht werden, teilte das Bistum mit. 

Und am 30. April wird es im Trierer Dom (19.00 Uhr) ein Requiem (Totenmesse) für den gestorbenen Papst geben. Auch in anderen Kirchen wird in den nächsten Tagen ein Requiem gefeiert.

„Die Pfarreien sind angehalten, in ihren Gottesdiensten für den Verstorbenen zu beten“, teilte das Bistum Speyer mit. Gegebenenfalls werden demnach auch spezielle Gottesdienste gefeiert. „Das Bistum plant, ein Requiem für Papst Franziskus zu feiern“, hieß es. Ein Termin stehe aber noch nicht fest. 

Im Mainzer Dom wird am kommenden Samstag (18.00 Uhr) ein Requiem für Papst Franziskus gefeiert. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf wird diesen Gottesdienst leiten. Am Vorabend der Beisetzung wird es nach Angaben des Bistums außerdem ein bistumsweites Geläut von 19.00 bis 19.30 Uhr geben. 

Im Limburger Dom ist für kommenden Sonntag (18.30 Uhr) ein Gedenkgottesdienst mit Eucharistiefeier für Papst Franziskus geplant. 

Papst Franziskus war am Ostermontag im Alter von 88 Jahren gestorben. Das katholische Kirchenoberhaupt war rund zwölf Jahre im Amt. „Papst Franziskus hat in seinem Pontifikat die Kirche geprägt und ihr Dinge ins Stammbuch geschrieben, die bleiben“, sagte der Trierer Bischof Stephan Ackermann. Er zeigte sich überzeugt, dass dessen Impulse zur Erneuerung der Kirche in den kommenden Jahren noch sichtbarer werden.

Sind Rom-Fahrten zur Beisetzung geplant?

Kurzfristige Angebote für Fahrten nach Rom nach dem Tod des Papstes sind in den Bistümern Trier und Limburg nicht bekannt. Im Heiligen Jahr 2025 seien ohnehin permanent Bürgergruppen aus dem Bistum nach Rom unterwegs, sagte eine Sprecherin des Trierer Bistums. Auch ob der Limburger Bischof Georg Bätzing zur Beisetzung nach Rom reisen wird, ist noch nicht bekannt.