Seit Jahrzehnten treffen sich Regierungschefs, Unternehmer und Wissenschaftler in Davos. Das Forum schien zuletzt aber weniger Beachtung zu finden. Nun geht sein Gründer.

Klaus Schwab, der Gründer des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos, tritt von seinem Amt als Vorsitzender des WEF-Kuratoriums zurück. „Nach meiner kürzlichen Ankündigung und zu Beginn meines 88. Lebensjahres habe ich beschlossen, mit sofortiger Wirkung von der Position des Vorsitzenden und als Mitglied des Kuratoriums zurückzutreten“, zitiert ihn das WEF in einer Mitteilung. Das Gremium habe den Vize-Vorsitzenden Peter Brabeck-Letmathe interimistisch mit den Aufgaben von Schwab betraut. 

Der Rückzug des deutschen Wirtschaftswissenschaftlers kommt zum Zeitpunkt einer eher schwindenden öffentlichen Wahrnehmung des jährlichen Treffens der internationalen politisch-wirtschaftlichen Elite in dem Schweizer Nobel-Skiort. Das WEF war zuletzt zunehmend in den Schatten der Münchner Sicherheitskonferenz geraten.

Klaus Schwab gründete WEF 1971

Das Kuratorium drückte Schwab seinen Dank für 55 Jahre „unermüdlicher Führung“ des WEF aus. In einer Zeit des rasanten Wandels sei Dialog, um die Komplexität zu bewältigen und die Zukunft zu gestalten, wichtiger denn je, hieß es mit Blick auf die kommenden Jahre. Das WEF will nach eigenen Angaben „den Zustand der Welt verbessern“. 

Das Weltwirtschaftsforum ist eine Stiftung, die Schwab 1971 von Schwab gründete. Das Forum wurde zu einer der wichtigsten Zusammenkünfte für Spitzenpolitiker, Top-Manager, Wissenschaftler und Vertreter der Zivilgesellschaft aus aller Welt. Seinen Sitz hat das WEF in Genf. Es beschäftigt weltweit 600 Menschen in Genf, New York, Peking und Tokio.