Vor dem Weißen Haus fand wieder der traditionelle „Egg Roll“ statt. Donald Trump schaute den Kindern beim Ostereier-Rennen zu. Doch die Eierpreise machen weiter Probleme.
Ostertrubel am Weißen Haus und ein Pflichtauftritt der Trumps mit dem Osterhasen: Tausende Kinder und ihre Eltern haben wieder im Garten des Weißen Hauses das traditionelle Fest „Easter Egg Roll“ gefeiert.
Das „Ostereierrollen“ ist eine fast 150 Jahre alte Tradition: Familien werden an Ostern ins Weiße Haus eingeladen, und die Kinder rollen mit langen Löffeln in einem Wettlauf Eier über die Wiese.
Zusätzlich gibt es ein buntes Programm, bei dem diesmal Amazon, die Facebook-Mutter Meta oder Youtube als Sponsoren fungierten.
40.000 Kinder und ihre Eltern beim „Easter Egg Roll“ im Weißen Haus
US-Präsident Donald Trump, der sich an der Seite eines großen Osterhasen zeigte, hatte gepostet, es würden 40.000 Gäste zur großen Ostereier-Jagd erwartet.
Schon um 6.30 Uhr morgens hatten sich lange Schlangen gebildet, Eltern und Kinder schick gekleidet. Die Einladungen liefen über eine Lotterie. Das Fest sollte bis zum frühen Abend (23.30 MESZ) gehen.
Eierknappheit sorgt für Kritik am Fest – Trump will keine Plastikeier
Länger war unklar, ob es in Zeiten von Eierknappheit überhaupt echte Eier für den Familienspaß geben würde. Trump hatte jedoch erklärt, er lehne Plastikeier ab, auch wenn einige Kritiker erklärt hatten, für den Spaß Zehntausende Eier in Zeiten von Knappheit zu verwenden, sei falsch.
Die Eierpreise zeigen, ob der Präsident die Inflation wie angekündigt senken kann. Trump ist besessen von Eiern. Zu jeder passenden und unpassenden Gelegenheit spricht der Republikaner über die Eierpreise und wie sie seit seinem Amtsantritt im Januar angeblich in den Keller stürzen. Das Problem: Verbraucher sehen keine Preisnachlässe und stehen vielerorts vor leeren Regalen.
„Eier sind jetzt 79 Prozent billiger und sie sind überall“, sagte Trump kürzlich, als er den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu im Weißen Haus empfing.
Eierpreise in den USA auf Rekordhoch
Der offizielle Verbraucherpreisindex sagt etwas anderes: Im März sind die Eierpreise in den USA auf ein Rekordhoch gestiegen. Demnach verteuerten sich Eier um 5,9 Prozent im Vergleich zum Februar, während die Inflation insgesamt um 0,1 Prozent zurückging. Verbraucher mussten für ein Dutzend Eier den Rekordpreis von 6,23 US-Dollar zahlen (rund 5,50 Euro). Obwohl auch in Europa die Preise anziehen, ist das deutlich teurer als in Deutschland.
Hauptgrund ist die in den USA grassierende Vogelgrippe. Alleine in den ersten drei Monaten dieses Jahres mussten mehr als 19 Millionen Vögel aufgrund des hoch ansteckenden H5N1-Virus getötet werden. Seit Beginn der Ausbrüche waren es laut Seuchenkontrollbehörde CDC sogar fast 170 Millionen Vögel.
Auch Trumps Zickzackkurs bei den Zöllen macht sich bemerkbar. Die US-Notenbank Fed und namhafte Ökonomen warnen die Regierung deshalb bereits seit Wochen vor steigenden Verbraucherpreisen.
Wegen der Hühner- und Eierknappheit haben die USA sogar Deutschland und andere Länder um Lieferungen gebeten. Das Ei des Kolumbus war das nicht: Denn auch hierzulande herrscht laut Eierverband kein Überfluss.