Papst Franziskus ist im Alter von 88 Jahren verstorben. Nun trauert die ganze Welt um das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche.

Staats- und Regierungschefs sowie Meinungsmacher auf der ganzen Welt reagieren mit Trauer und Bestürzung auf den Tod von Papst Franziskus.

Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni hat den verstorbenen Papst Franziskus am Montag als „großen Menschen“ gewürdigt. „Eine Nachricht, die uns tief empfundene Trauer bereitet, weil uns ein großer Mensch und ein großer Hirte verlässt“, erklärte Meloni über Franziskus‘ Tod in Onlinenetzwerken. Sie habe „das Privileg seiner Freundschaft, seiner Ratschläge und Lehren“ genossen, die ihr „selbst in den Augenblicken der Prüfung und des Leids“ zuteilgeworden seien.

Auch die italienische Cousine von Papst Franziskus trauert nach dessen Tod. „Es tut mir sehr leid. Ich bin sehr traurig“, sagte Carla Rabezzana aus Portocomaro nahe der Stadt Asti im Piemont italienischen Medien. „Das ist eine schreckliche Nachricht. Ich fühle nur so, so viel Schmerz“, erklärte die 93-Jährige. Sie habe „so viele gute Erinnerungen“ an ihren Cousin. Rabezzana sagte, sie habe noch in dieser Woche mit ihm telefoniert. „Ich habe ihm erzählt, dass ich mir den Fuß gebrochen habe. Und er sagte mir: ‚Gott sei Dank hast du dir nicht den Kopf gebrochen!'“ 

Sowohl Putin als auch das Weiße Haus erklären: „Möge er in Frieden ruhen“

Der russische Präsident Wladimir Putin drückt sein Beileid aus. Franziskus habe während seines Pontifikats den Dialog zwischen der russisch-orthodoxen und der römisch-katholischen Kirche gefördert, erklärt Putin seinem Präsidialamt zufolge. Er habe viele Gelegenheiten gehabt, mit diesem herausragenden Mann zu kommunizieren, so Putin. Beide hätten sie einander mit großem Respekt behandelt. „Ich werde ihn für immer in bester Erinnerung behalten.“

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den verstorbenen Papst für dessen Gebete für Frieden in der Ukraine gewürdigt. „Er wusste, wie man Hoffnung schenkt, durch Gebete Leiden lindert und Einheit fördert“, schrieb Selenskyj am Montag im Onlinedienst X. „Er hat für den Frieden in der Ukraine und für die Ukrainer gebetet“, fuhr er fort. „Wir trauen mit den Katholiken und allen Christen.“

Das Weiße Haus hat auf den Tod von Papst Franziskus zunächst nur mit einer knappen Botschaft im Onlinedienst X reagiert. „Ruhe in Frieden, Papst Franziskus“, hieß es in der Mitteilung in Washington am Ostermontag im Onlinedienst X. Zuvor hatte bereits Vizepräsident JD Vance auf X sein Beileid bekundet. Franziskus hatte ihn noch am Sonntag zu einer kurzen Privataudienz empfangen.

US-Vize-Präsident JD Vance erklärt, sein tiefes Mitgefühl gelte den Millionen Christen auf der ganzen Welt, die Papst Franziskus geliebt hätten. „Ich habe mich gefreut, ihn gestern (Sonntag) zu sehen, obwohl er offensichtlich sehr krank war. Aber ich werde ihn immer für seine Predigt in den ersten Tagen von Covid in Erinnerung behalten. Sie war wirklich wunderschön.“

Der israelische Präsident Isaac Herzog würdigt den verstorbenen Papst Franziskus als einen Mann des „tiefen Glaubens, des Friedens und des Mitgefühls“. Er habe sein ganzes Leben „der Unterstützung der Armen und dem Ruf nach Frieden in einer unruhigen Welt“ gewidmet, schreibt Herzog auf X über Franziskus in einer Kondolenzbotschaft an die christliche Welt und ihre Gemeinden im Heiligen Land. „Ich hoffe aufrichtig, dass seine Gebete für Frieden im Nahen Osten und für die sichere Rückkehr der Geiseln (im Gazastreifen) bald erhört werden.“

Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat den verstorbenen Papst gewürdigt. Der Pontifex habe mit seiner „Demut und seiner reinen Liebe für die weniger Glücklichen (…) Millionen Menschen weit über die katholische Kirche hinaus inspiriert“, schrieb von der Leyen am Sonntag im Onlinedienst X.

Angela Merkel und Olaf Scholz trauern um den Papst

Der designierte Bundeskanzler und CDU-Chef Friedrich Merz zeigt sich bestürzt über den Tod des Papstes. „Der Tod von Papst Franziskus erfüllt mich mit großer Trauer. Franziskus wird in Erinnerung bleiben für seinen unermüdlichen Einsatz für die Schwächsten der Gesellschaft, für Gerechtigkeit und Versöhnung. Demut und der Glaube an die Barmherzigkeit Gottes leiteten ihn dabei. Damit berührte der erste Lateinamerikaner auf dem Heiligen Stuhl Menschen weltweit und über Konfessionsgrenzen hinweg. Meine Gedanken sind in diesen Stunden bei den Gläubigen weltweit, die ihren Heiligen Vater verloren haben. Möge er in Frieden ruhen.“

Die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den gestorbenen Papst Franziskus als „einen wahren Freund der Menschen“ gewürdigt. „Seine Stimme wird fehlen“, erklärte sie in einer von ihrem Büro verbreiteten Mitteilung. „Unbeirrbar lagen ihm in seinem zwölfjährigen Pontifikat ganz besonders diejenigen am Herzen, die ihre Stimme nicht selbst erheben konnten. Dabei scheute er sich auch nicht, unbequem zu sein.“ Merkel betonte: „In den Gesprächen, die ich mit ihm führen konnte, warb er eindrücklich dafür, Brücken auch in scheinbar unüberbrückbaren Konflikten zu bauen. Immer hatte er dabei die Welt in ihrer Vielfalt im Blick.“ Sie habe Franziskus als einen Menschen erlebt, „der von einem unerschütterlichen und ansteckenden Optimismus geprägt war“.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigt den verstorbenen Papst als „ein leuchtendes Zeichen der Hoffnung, einen glaubwürdigen Anwalt der Menschlichkeit und einen überzeugenden Christen“. Seine Bescheidenheit, seine Spontaneität und sein Humor, vor allem aber sein spürbar tiefer Glaube hätten Menschen auf der ganzen Welt berührt „und Halt, Kraft und Orientierung gegeben“, erklärt Steinmeier.

Der geschäftsführende Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD): „Mit Papst Franziskus verlieren die Katholische Kirche und die Welt einen Fürsprecher der Schwachen, einen Versöhner und warmherzigen Menschen.“

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock würdigt Franziskus als einen Papst, der sich eingemischt und für das Soziale und Menschliche gerungen habe. Seine Kirche habe er immer wieder herausgefordert. „Seine Botschaft war für das Hier & Jetzt, auch mal kontrovers, nie auf das Pastorale beschränkt“, erklärt die Grünen-Politikerin auf dem Kurznachrichtendienst X. „Seine Stimme wird fehlen.“

Der niederländische Ministerpräsident Dick Schoof würdigt Papst Franziskus als einen Mann, der „in jeder Hinsicht ein Mann des Volkes“ war. Die weltweite katholische Gemeinschaft verabschiede sich von einem Anführer, der die brennenden Probleme der Zeit erkannt und auf sie aufmerksam gemacht habe.

Französischer Präsident Macron: Papst hatte „ein Gespür für den Anderen, für die Schwächsten“

Der polnische Präsident Andrzej Duda bezeichnet Papst Franziskus als einen „großen Apostel der Barmherzigkeit“. In ihm habe er die Antworten auf die Herausforderungen der modernen Welt gesehen, erklärt Duda auf der Plattform X. In seiner Seelsorge habe sich Franziskus von Demut und Einfachheit leiten lassen.

Der polnische Ministerpräsident Donald Tusk hat den verstorbenen Papst Franziskus als „guten, warmherzigen und sensiblen Menschen“ gewürdigt. „Möge er in Frieden ruhen“, schrieb Tusk am Montag im Onlinedienst X. Polens Präsident Andrzej Duda erklärte auf X, Franziskus sei „ein großer Apostel der Barmherzigkeit“ gewesen. Barmherzigkeit sei für den verstorbenen Papst „die Antwort auf die Herausforderungen der modernen Welt“ gewesen.

Papst Franziskus hat sich dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron zufolge während seines gesamten Pontifikats stets an die Seite der Schwächsten und Zerbrechlichsten gestellt. Dies habe Franziskus mit großer Bescheidenheit getan. „In dieser Zeit des Krieges und der Brutalität hatte er ein Gespür für den Anderen, für die Schwächsten“, sagt Macron vor der Presse.

Der britische König Charles erklärt, er und seine Frau Camilla seien „zutiefst traurig“ über den Tod des Papstes. Er übermittle der römisch-katholischen Kirche, der Franziskus mit so viel Entschlossenheit gedient habe, sein „aufrichtiges Beileid und tiefes Mitgefühl“. Charles ist das Oberhaupt der Church of England, die sich 1534 von Rom abspaltete. Charles und Camilla waren erst Anfang des Monats Franziskus im Vatikan begegnet.