Heftige Regenfälle haben im Norden Italiens für überflutetet Straßen gesorgt. Zwar sinken langsam die Pegel, doch die Aufräumarbeiten dürften noch eine Weile dauern.
Mindestens drei Todesopfer haben die Unwetter im Norden Italiens gefordert: Ein 92-jähriger Mann starb in seinem Haus in der nordwestlichen Region Piemont. In Venetien im Nordosten kamen 64-Jähriger und sein 33-jähriger Sohn ums Leben, als ihr Auto von einem über die Ufer getretenen Fluss mitgerissen wurde. Die beiden Männer hatten sich als freiwillige Helfer gemeldet, um die Rettungsarbeiten in den Überschwemmungsgebieten zu unterstützen.
„Heftige und reichliche“ Regenfälle hatten den Norden Italiens heimgesucht, oberhalb von 1800 Metern Höhe seien die Niederschläge als Schnee niedergegangen, teilte der Wetterdienst der italienischen Luftwaffe mit. Der Wind erreichte Geschwindigkeiten von bis zu 110 Stundenkilometern.
Schneefälle im April sind in den Alpen nicht ungewöhnlich – die große Niederschlagsmenge von einem Meter binnen weniger Stunden hingegen überraschte Behörden und Einwohner.
Unwetter in Italien: Lage entspannt sich langsam
Zwar hat sich die Lage im Norden Italiens inzwischen entspannt, aber jetzt müssen die Anwohner anpacken. In vielen Städten sind die Menschen nun mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Mancherorts steht immer noch Wasser in den Straßen. Anderswo müssen Straßen und Häuser von Schlick und Schlamm befreit werden. Zudem wurden durch den teils enormen Wind Bäume entwurzelt. Auch viele Autos wurden beschäftigt. Die Schäden gehen nach Schätzungen in die Millionen.
In der 850.000-Einwohner-Stadt Turin, der Hauptstadt der Region Piemont, wurden alle Brücken über den Fluss Po wieder freigegeben. Allerdings führt der längste italienische Fluss immer noch viel mehr Wasser als normalerweise zu dieser Jahreszeit. In mehreren Regionen wie der Emilia-Romagna und der Lombardei werden weitere Regenfälle erwartet, sodass neue Überschwemmungen befürchtet werden.
Vor allem in den Bergregionen gibt es immer noch Behinderungen. Im Aosta-Tal sind nach Angaben der Energiebetriebe immer noch 2500 Haushalte von der Stromversorgung abgeschnitten. Auch in anderen Gebieten fehlte weiterhin der Strom.