Der NASA-Rover Perseverance hat auf dem Mars unbekannte Gesteine gefunden, die Milliarden Jahre alt sein sollen. Kann er sie zur Erde bringen, wäre das ein „einmaliger Schatz“.

Der NASA-Rover Perseverance schreibt auf dem Mars aktuell Wissenschaftsgeschichte: Er hat eine uralte Gesteinslandschaft entdeckt, die endlich Leben auf dem Mars belegen könnte.

Der Rover erkundet gerade die Hügel, Felsen und Felsvorsprünge am Rand des sogenannten Jezero-Kraters. Diese heute trockene Vertiefung nördlich des Marsäquators beherbergte vor Milliarden Jahren vermutlich einen See.

Seit Perseverance im Dezember des vergangenen Jahres den westlichen Rand des Kraters erreichte, konzentriert er sich auf das geschichtete Gelände eines hohen Abhangs namens „Witch Hazel Hill“. Dort könnte es Hinweise auf eine Zeit geben, als der Mars ein ganz anderes Klima hatte.

In den letzten Monaten hat Perseverance Proben von fünf Gesteinen entnommen, sieben weitere detailliert analysiert und 83 weitere mit seinem Laser für die Fernforschung beschossen — der schnellste wissenschaftliche Datengewinn seit seiner Landung auf dem Mars vor vier Jahren, so die NASA.

Nasa-Forscherin: „Texturen, die wir so noch nie gesehen haben“

„Bei früheren wissenschaftlichen Missionen in Jezero dauerte es Monate, einen wissenschaftlich einzigartigen Felsen zu finden, der sich signifikant von vorherigen Funden unterschied,“ sagte Katie Morgan, Projektwissenschaftlerin von Perseverance am Jet Propulsion Laboratory der NASA in Südkalifornien. „Doch hier am Kraterrand gibt es überall neue und faszinierende Felsen.“

Der westliche Kraterrand sei besonders wertvoll, da er viele ehemals geschmolzene Gesteinsfragmente enthält, die vor Milliarden von Jahren durch Meteoriteneinschläge aus der Tiefe des Planeten geschleudert wurden. Besonders interessiert zeigt sich die Wissenschaft an der ersten Kraterrandprobe Silver Mountain — ein „einmaliger Schatz“, der rund 3,9 Milliarden Jahre alt sein könnte.

„Meine 26. Probe, bekannt als ‚Silver Mountain‘, hat Texturen, die wir so noch nie gesehen haben“, postete der offizielle Account des Rovers im Februar.

In der Nähe entdeckte der Rover ein Gestein reich an Serpentinenmineralien, die typischerweise entstehen, wenn Wasser mit bestimmten vulkanischen Gesteinen reagiert. Dieser Prozess kann manchmal Wasserstoff erzeugen, eine potenzielle Energiequelle für Leben.

„Die letzten vier Monate waren ein Wirbelsturm für das Wissenschaftsteam, und wir sind sicher, dass der ‚Witch Hazel Hill‘ noch mehr zu erzählen hat“, bemerkte Morgan. „Wir werden alle jüngst gesammelten Roverdaten nutzen, um zu entscheiden, ob und wo die nächste Probe vom Kraterrand entnommen wird.“

Kosten von 11 Milliarden US-Dollar

Wissenschaftler hoffen, die von Perseverance gesammelten Proben zur Erde zurückzubringen, um festzustellen, ob es jemals Leben auf dem nun öden Mars gab. Doch die Zukunft dieses Vorhabens bleibt ungewiss, da das komplexe Unterfangen vor finanziellen, terminlichen und technischen Herausforderungen steht.

Nach Kostenschätzungen von 11 Milliarden US-Dollar und einer Verschiebung des Rücktransportplans auf frühestens 2040 begann die NASA, den Plan komplett zu überarbeiten und neue Vorschläge einzuholen, um eine schnellere und kostengünstigere Rückkehr der Proben zu gewährleisten. Eine Entscheidung über die neue Strategie wird Mitte 2026 erwartet.

Quelle: Space.com