Erfahrungsgemäß werden die Beamten an diesem besonderen Kontrolltag zum „Car-Friday“ tausendfach fündig. Es geht um Raserei und unzulässig veränderte Autos.
Mit einem Großeinsatz will die Polizei in Nordrhein-Westfalen am Karfreitag gegen Raserei und illegale Umbauten an Autos vorgehen. Landesweit sind verstärkte Verkehrskontrollen geplant. Daran beteiligen sich auch Beamte der Bereitschaftspolizei. Schwerpunkte sollen insbesondere bekannte Treffpunkte der sogenannten Tuning-Szene sein.
„Karfreitag ist Kontrolltag, denn Sicherheit hat Vorfahrt“, hatte Innenminister Herbert Reul (CDU) im Vorfeld erklärt. Als „Car-Friday“ stehe dieser Tag nicht nur als Saisonauftakt im Kalender der Tuning-Szene, sondern auch in dem der Polizei. „Wer glaubt, dass es cool ist, sein Fahrzeug tiefer zu legen, kann das gerne machen, solange es verkehrssicher ist. Mir ist wichtig, dass jeder, der im Straßenverkehr unterwegs ist, sicher zu Hause ankommt“, betonte er.
Technische Veränderungen der Umbauten am Fahrzeug stünden besonders im Fokus der Beamten. Außerdem seien Geschwindigkeitskontrollen mit Lasermessgeräten geplant. Bei der landesweiten Kontrollaktion am Karfreitag im vergangenen Jahr schrieben die Polizisten in NRW fast 3.000 Ordnungswidrigkeitenanzeigen und erhoben 4.000 Verwarngelder. Bereits seit 2018 ist die Polizei am Karfreitag auf den Straßen besonders präsent.
Null-Toleranz-Strategie
Mehrere Polizeibehörden sprachen von einer Null-Toleranz-Strategie. So erklärte die Polizei Bochum, dass Verstöße konsequent unter Ausschöpfung aller rechtlichen Möglichkeiten verfolgt würden – zum Beispiel mit Führerschein- oder Fahrzeugbeschlagnahmen. Die Kreispolizeibehörde Unna verdeutlichte, dass verbotene Fahrzeugrennen und Beschleunigungsfahrten in der Vergangenheit zu schweren Unfällen mit teils tödlichem Verlauf geführt hätten.
Im Jahr 2024 hat die Polizei in NRW 2270 verbotene Kraftfahrzeugrennen festgestellt, die meisten davon innerstädtisch. Das sind nach Angaben des Innenministeriums 126 mehr als 2023. Laut der Statistik sind 15 Menschen im vergangenen Jahr bei 578 Unfällen nach illegalen Rennen getötet worden. Das ist ein deutlicher Anstieg: 2023 starben 3 Menschen bei 526 Unfällen. Das Durchschnittsalter der Tatverdächtigen lag zwischen 25 und 27 Jahren.