Heftige Schnee- und Regenfälle in den Alpen haben in Italien, Frankreich und der Schweiz für Verkehrsbehinderungen gesorgt und einen Menschen das Leben gekostet. In der italienischen Region Piemont sei ein „älterer Mann“ tot aufgefunden worden, erklärten die örtlichen Feuerwehrkräfte am Donnerstag im Onlinedienst X. In Tignes in den französischen Alpen erlitt eine Frau nach Behördenangaben einen Herzinfarkt. Rettungskräfte fanden sie von einer Lawine verschüttet vor.

Vor allem im Schweizer Kanton Wallis sorgten die Schnee- und Wassermassen sowie Erdrutsche und umgestürzte Bäume für Chaos: Zahlreiche Straßen und Bahnstrecken waren gesperrt, alle Schulen in dem Kanton blieben vorsorglich geschlossen. Mehrere Orte waren zeitweise auch ohne Strom. In der Kantonshauptstadt Sitten waren wegen der Regen- und Schneefälle viele Straßen für Autos und sogar für Fußgänger gesperrt. Die 36.000 Einwohner sollten vorsorglich zu Hause zu bleiben.

Der Simplon-Pass und der Grosse-St.-Bernhard-Pass, die das Wallis mit dem italienischen Aostatal verbinden, wurden wegen der starken Schneefälle gesperrt. Auch der Simplon-Tunnel und der Grosse-St.-Bernhard-Tunnel waren seit Mittwochabend aus Sicherheitsgründen gesperrt. 

Für mehrere Täler im Wallis wurde bis Donnerstagabend die höchste Unwettergefahrenstufe ausgerufen. Aufgrund der starken Niederschläge drohten dem Wetterdienst Meteoschweiz zufolge ein „extremer Anstieg“ der Wasserpegel sowie Erdrutsche und Schlammlawinen. Die Menschen sollten vor allem steile Hänge sowie Ufergebiete von Fließgewässern meiden.

Urlauber wurden gebeten, Reisen ins Wallis bis Karfreitag zu verschieben. Im Wallis und in angrenzenden Regionen im Berner Oberland und im Tessin galt auch die zweithöchste Lawinenwarnstufe. 

In Italien meldete der Wetterdienst heftigen Regen, der oberhalb von 1800 Metern in Schnee überging. Der Wind erreichte Geschwindigkeiten von bis zu 110 Stundenkilometern. Die Autobahn zwischen Turin und Aosta stand teilweise unter Wasser und wurde gesperrt. In Mailand wurden Parks wegen umstürzender Bäume und herabfallender Äste geschlossen. Im Aostatal mussten Häuser und Ställe evakuiert werden, weil Flüsse über die Ufer zu treten drohten.

In Frankreich wurde im Département Savoie an der Grenze zu Italien aufgrund starker Schneefälle am Mittwochabend vom Wetterdienst Météo-France die zweithöchste Lawinenwarnstufe ausgerufen. Am späten Nachmittag waren 3300 Haushalte in Frankreich noch ohne Strom und mehrere Straßen wegen umgestürzter Bäume gesperrt. Die Autobahn A43 wurde für Lastwagen gesperrt.