Der Anbau unter freiem Himmel dominiert – und der Öko-Gemüseanbau wird zunehmend interessanter. Sorgen macht manchem Bauer der Mindestlohn.

Die Zahl der Gemüsebauern in Mecklenburg-Vorpommern ist weiter gewachsen. Im vergangenen Jahr zählte das Statistische Amt des Landes 82 Betriebe, die im Freiland, in Gewächshäusern oder in Folientunneln Gemüse und Erdbeeren auf zusammen 3.245 Hektar anbauten. Im Jahr zuvor waren es noch 78 Betriebe mit 3.015 Hektar. Seit 2021 sei der Trend steigend, sagte eine Expertin des Amtes.

Öko-Gemüseanbau beliebter 

Der Anbau unter freiem Himmel dominiert dabei – mit fast 2.400 Hektar im vergangenen Jahr. Hauptsächlich zogen die Gemüsebauern demnach Blatt- und Stängelgemüse, dazu gehören etwa Kohl und Salat. Blatt- und Stängelgemüse wuchs den Angaben zufolge auf gut 1.000 Hektar und machte auch bei der Erntemenge mit 28.600 Tonnen den größten Anteil aus. Erdbeeren wurden auf rund 760 Hektar gezogen.

Dem Statistikamt zufolge betrug der Öko-Anteil an der Gemüseanbaufläche im vergangenen Jahr 28,1 Prozent. Das sei eine Steigerung im Vergleich zum Jahr davor um 23,9 Prozent, hieß es. Der Anbau in Gewächshäusern und Folientunneln hingegen ist den Statistikern zufolge mit einer bewirtschafteten Fläche von 14 Hektar im Vergleich zu 2023 fast gleich geblieben. 

Sorgen mit Blick auf höheren Mindestlohn

Der Bauernverband warnte jüngst vor der diskutierten Erhöhung des Mindestlohns von 15 Euro ab 2026. Erntehelfer aus dem Ausland verlangten gar keinen Mindestlohn, und man könne diese Kosten auch nicht stemmen, sagte MV-Bauernpräsident Karsten Trunk Anfang April. „Wenn nicht Einhalt geboten wird, geht es mit den Sonderkulturen im ländlichen Raum bergab.“ 

Der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Daniel Peters, fordert nun eine Sonderregelung für Saisonkräfte. „Wenn wir in Mecklenburg-Vorpommern weiter Äpfel, Erdbeeren oder Spargel anbauen wollen, brauchen die Betriebe verlässliche Rahmenbedingungen“, sagte er. „Ein pauschaler Mindestlohn von 15 Euro würde viele familiengeführte Höfe überfordern, vor allem dort, wo viel Handarbeit nötig ist.“