Der polnische Autor Szczepan Twardoch verbindet in seinen Romanen Zeitgeschichte mit persönlichem Erleben. Wer Europa verstehen will, müsse ihn lesen, heißt es in der Begründung für eine Ehrung.
Der polnische Schriftsteller Szczepan Twardoch ist mit dem Usedomer Literaturpreis 2025 ausgezeichnet worden. Die Festveranstaltung fand im Ostseebad Ahlbeck statt. Der 45 Jahre alte Twardoch las dabei aus seinem Roman „Demut“, für den er – stellvertretend für sein Gesamtwerk – den Preis erhielt, wie die Veranstalter mitteilten. In seinen Romanen verbinde Twardoch Zeitgeschichte und persönliche Schicksale miteinander.
„Wer Europa verstehen möchte, muss Szczepan Twardoch lesen“, erklärte die Jury unter dem Vorsitz der Literaturnobelpreisträgerin Olga Tokarczuk. In der Begründung zur Preisvergabe hieß es weiter: „Als Oberschlesier vertritt er einen offenen Regionalismus, weshalb seine Protagonisten häufig im wahrsten Sinne Grenzgänger sind, deren Identitäten gebrochen, uneindeutig und hybrid bleiben.“ In Kürze erscheint Twardochs neuester Roman „Die Nulllinie“, für den er mehrere Male in den Krieg im Osten der Ukraine gereist ist.
Mit dem Preis werden Autorinnen und Autoren geehrt, die sich in herausragender Weise um den europäischen Dialog verdient gemacht haben. Er ist mit 5.000 Euro dotiert und mit einem einmonatigen Arbeitsaufenthalt auf der in Deutschland und Polen gelegenen Insel verbunden. Die Übergabe des Literaturpreises ist einer der Höhepunkte der Usedomer Literaturtage, die noch bis Sonntag dauern.