Hessen unterhält seit rund 15 Jahren eine Partnerschaft mit der Region Bursa. Bei einer Reise in die Türkei will Minister Pentz den Fokus auf den Dialog legen – auch in schwierigen Zeiten.
Hessens Europaminister Manfred Pentz (CDU) ist zu einem Kurzbesuch in die Türkei gereist. „Die Türkei war, ist und bleibt ein enorm wichtiger Partner für Deutschland und Hessen“, erklärte er. Dies gelte in guten wie in herausfordernden Zeiten. „Natürlich haben wir einen Blick auf die türkische Innenpolitik. Keine Frage. Deswegen ist es wichtig, miteinander und nicht übereinander zu reden“, sagte Pentz.
Die Festnahme des damaligen Istanbuler Bürgermeisters Ekrem Imamoglu Mitte März hatte die größte innenpolitische Krise in der Türkei seit Jahren ausgelöst. Hunderttausende gingen bei regierungskritischen Massendemonstrationen auf die Straße.
Politische Gespräche geplant
Pentz werde am „Antalya Diplomacy Forum“ teilnehmen und sich am Rande der Konferenz mit Vertreterinnen und Vertretern der türkischen Regierung treffen, teilte ein Ministeriumssprecher mit. Darunter seien Akif Cagatay Kilic, Chefberater für Außen- und Sicherheitspolitik des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, sowie der stellvertretende Außenminister der Türkei, Mehmet Kemal Bozay.
Zudem will Pentz an der Eröffnung des Erweiterungsbaus des Flughafens Antalya teilnehmen, der von der Frankfurter Fraport AG betrieben wird. Den Angaben zufolge summiert sich das Investitionsvolumen des Bauabschnitts auf etwa 850 Millionen Euro. „Der Abschluss der ersten Ausbauphase ist ein Meilenstein für unser Unternehmen“, erklärte der Fraport-Vorstandsvorsitzende Stefan Schulte.
Pentz nennt Türkei „wichtigen Brückenbauer“
Hessen unterhält seit Oktober 2010 eine Partnerschaft mit der türkischen Region Bursa. „Diese Partnerschaft sind wir in dem Bewusstsein eingegangen, dass uns sehr viel mehr verbindet als trennt“, erklärte Pentz. Hessen suche weiter den Dialog. „Die Türkei ist ein wichtiger Brückenbauer.“ Das Land sei nicht nur Mitglied der Nato und zentraler regionaler Akteur, sondern unterhalte auch sehr gute Beziehungen in den Nahen Osten und nach Afrika. „Gerade vor dem Hintergrund enormer Verschiebungen der internationalen Politik, müssen wir die Türkei an unserer Seite wissen. Auch dafür möchte ich auf dieser Reise werben“, betonte der Minister.