Neben den drei großen Umschlaghäfen Kiel, Lübeck und Brunsbüttel gibt es viele kleinere Häfen mit Bedeutung nicht nur für den Tourismus im Land. Einige sollen nun modernisiert werden.
In den Häfen an der Westküste stehen in den kommenden Jahren umfangreiche Modernisierungen an. In den nächsten zwei bis drei Jahren betreffe dies neben Büsum unter anderem auch Hallig Hooge, Langeneß, Oland und Pellworm, wie Wirtschafts- und Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (CDU) heute beim 11. Schleswig-Holsteinischen Hafentag in Wyk auf Föhr sagte. Absehbar würden Bund und Land hier bis zu 100 Millionen Euro investieren.
„Auch wenn der Blick bei den Umschlaghäfen oft auf das Top-Trio Brunsbüttel, Lübeck und Kiel gerichtet ist, so haben unsere kleineren Häfen eine enorme Bedeutung für die Versorgungssicherheit und – vor allem über den Tourismus – die regionale Wertschöpfung“, sagte Madsen. Des Weiteren werde sich der zunehmende Import von Baustoffen sowie der internationale Handel mit Agrargütern künftig nicht allein an großen Umschlagplätzen abwickeln lassen.
In Büsum kann Ausbau mit etwas Glück 2027 starten
Besonders weit ist den Angaben zufolge die Entwicklung im Landeshafen Büsum. Die Nachfrage nach Umschlagfläche sei groß, die Kailänge werde um mehrere hundert Meter aufgestockt, sagte Madsen. Die Planung des neuen Hafenbeckens IV sei auf der Zielgeraden, und mit etwas Glück könne der Ausbau 2027 starten. Auch die Wiederinbetriebnahme des Hafengleises sei auf einem guten Weg. Die Gesamtinvestitionen in Büsum werden voraussichtlich zwischen 15 und 20 Millionen Euro liegen.
Auch auf Halligen und Pellworm wird gebaut
Mit Blick auf die Planung des neuen Anlegers auf Hallig Hooge setzt der Minister Hoffnungen auf die Änderung des Landeswassergesetzes, die ein Planfeststellungsverfahren überflüssig macht. „Hierdurch kommt mehr Tempo in das Thema.“ Gleiches gelte für den Tiefwasseranleger auf Pellworm. Hier sei ein Ersatzbau nötig, der parallel zum bestehenden Anleger errichtet werden müsse, um die Inselversorgung lückenlos sicherzustellen. Die Kosten liegen für Hooge und Pellworm bei voraussichtlich jeweils 15 Millionen Euro.
Die Bauarbeiten für neue Anleger auf den Halligen Oland und Langeneß sollen im kommenden Jahr beginnen. Für die neuen Anleger werden je rund zwei Millionen Euro veranschlagt.
Zukunft des Hafen Hörnums weiter ungewiss
Wie es mit dem Hafen Hörnum auf Sylt weitergeht, ist demnach noch ungewiss. Nach Auskunft der zuständigen Generaldirektion der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes scheint eine Einigung über die Übernahme des Hafens durch die Gemeinde wegen der hohen erforderlichen Investitionen in weiter Ferne, wie das Ministerium weiter mitteilte.
Immerhin einen Lichtblick gibt es hier laut Madsen aber: Der Bund plane an der Westkaje einige kleinere Instandsetzungen, damit der Betrieb der Muschelfischer im Süden der Insel weiterhin erfolgen kann.