Der Freistaat muss sparen, auch seine Theater haben Vorgaben in Millionenhöhe. Das Staatsschauspiel plant dennoch eine weitere ambitionierte Saison.

Das Dresdner Staatsschauspiel plant trotz Sparzwangs für die kommende Saison 20 Premieren, darunter allein neun Uraufführungen. Intendant Joachim Klement sprach bei der Vorstellung des Programms 2025/2026 von einem „eindrucksvollen Zeugnis der Vitalität und Kraft“ des Theaters. In den Produktionen werden neue Perspektiven erkundet und gesellschaftliche Themen aufgegriffen. Angesichts der Krisen und wachsenden Herausforderungen sei es Zeit, innezuhalten, sagte Klement. Gefragt sei, Besinnung und Haltung zu zeigen.

Die Sächsischen Staatstheater müssen 2025 mit insgesamt 7,3 Millionen Euro zur Konsolidierung des Landeshaushalts beitragen und 3,1 Millionen Euro davon direkt einsparen. Das Staatsschauspiel ist laut Klement mit „deutlich über 600.000 Euro“ dabei. Das bedeute eine große Produktion weniger. „Und im nächsten Jahr wird es deutlich weniger.“

Trotz des enger gewordenen finanziellen Rahmens will das Haus „auf keinen Fall“ Abstriche bei Vielfalt und Qualität der Angebote machen, betonte Klement. Er kündigte eine „unterhaltsame, inspirierende und herausfordernde“ Spielzeit an, die die gesamte Bandbreite des zeitgenössischen Theaters präsentiert – von spannenden Klassikern bis zum Experimentellen.

Den Auftakt Anfang September macht eine bearbeitete Fassung von Schillers „Maria Stuart“ in einer Inszenierung mit Dresdner Jugendlichen. Auf dem Spielplan stehen zudem „Mephisto“ nach dem Roman von Thomas Mann, „Endstation Sehnsucht“ oder „Homo Faber“. Regisseur Volker Lösch inszeniert „Candide oder der Optimismus“ von Soeren Voima nach Voltaire – es ist eine der Uraufführungen. Auf die Bühne kommen zudem „Nora“ von Hendrik Ibsen und „Der talentierte Mr. Ripley“ sowie „Die Bakchen“ – in moderner Fassung nach Euripides.