Im Herbst 2026 wird wohl die Entscheidung über eine deutsche Olympia-Bewerbung fallen. Hamburg sieht sich weiter im Rennen. Eine Bürgerbefragung kann im nächsten Sommer erfolgen.
Die Stadt Hamburg hat ihren Willen bekräftigt, Gastgeber für Olympischen Spiele werden zu wollen. „In den Olympischen und Paralympischen Spielen steckt die großartige Chance, die Stadt und das Land hinter einem positiven Zukunftsprojekt zu vereinen und der Polarisierung in unserer Gesellschaft etwas entgegenzusetzen“, sagte Hamburgs Innen- und Sportsenator Andy Grote (SPD).
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hatte zuvor den Fahrplan für den weiteren Bewerbungsprozess bekanntgegeben. Die Städte und Regionen, die als potenzielle und geeignete Austragungsorte identifiziert wurden, haben demnach noch bis Ende Mai Zeit, ihre Ausrichtungskonzepte so weit zu konkretisieren, um die Durchführbarkeit der Spiele darzustellen. Dazu gehöre ein Konzept für die Sportstätten, die Mobilität, ein Olympisches Dorf und die Hotelkapazitäten.
Hamburg kann nach der Sommerpause ein Referendum vorbereiten
Wichtig, aber nicht zwingend vorgeschrieben, ist die Einbeziehung der Bevölkerung mit einer Abstimmung. „In Hamburg könnte der Prozess für ein Referendum voraussichtlich nach der Sommerpause in diesem Jahr vorbereitet werden, um das Votum der Bevölkerung bis zum Sommer 2026 einzuholen“, hieß es aus der Innenbehörde.
Außer Hamburg haben Berlin in Kooperation mit dem kleineren Partner Leipzig sowie München und die Region Rhein-Ruhr Interesse an der Ausrichtung von Sommerspielen bekundet. Die Bewerber müssen im Rahmen eines sogenannten Drei-Stufen-Modells zunächst bis Ende Mai verfeinerte Konzepte beim DOSB einreichen. Diese werden bis Ende September 2025 auf die Erfüllung der Mindestanforderungen und die entsprechende Plausibilität geprüft. Alle Konzepte, die diese Prüfung bestehen, werden bei der DOSB-Mitgliederversammlung Ende dieses Jahres vorgestellt.
Letzte Bewerbung Hamburgs scheiterte im November 2015
Entschieden werden soll dann aber noch nichts. Erst im September nächsten Jahres möchte der DOSB festlegen, welches Konzept für die Sommerspiele 2036, 2040 und 2044 beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) eingereicht werden soll.
Im November 2015 hatten die Hamburger mit 51,6 Prozent der abgegebenen Stimmen gegen eine Bewerbung der Hansestadt für die Sommerspiele im Jahr 2024 gestimmt. Aus Sicht Grote haben sich die Rahmenbedingungen gegenüber der letzten Bewerbung gravierend verbessert. „Insbesondere durch den Verzicht auf aufwendige olympische Neubauten, die geringeren Kosten und die klare Mitverantwortung des Bundes bei der Finanzierung“, sagte der Senator.