Lars Klingbeil könnte der nächste Vizekanzler werden. Bisher war sein Image eher blass. Aber bei einer Eigenschaft schlägt der SPD-Chef Olaf Scholz und Friedrich Merz klar.
In einer schwarz-roten Bundesregierung könnte Lars Klingbeil Finanz- oder Außenminister werden – und Vizekanzler. Die Deutschen haben allerdings noch kein klares Bild vom neuen starken Mann der Sozialdemokraten. Das zeigt das Eigenschaftsprofil, das Forsa für den stern unregelmäßig für Spitzenpolitiker erhebt und nun erstmals für den Chefverhandler der Sozialdemokraten ermittelt hat.
Lars Klingbeil kann zumindest reden
Nur in der Frage, ob er verständlich rede, überzeugt Lars Klingbeil mehr als die Hälfte der Deutschen. Immerhin 41 Prozent halten ihn für „sympathisch“. Damit schneidet er besser ab als zuletzt Olaf Scholz (37 Prozent) und Friedrich Merz (16 Prozent). Den CDU-Chef halten mit 49 Prozent allerdings fast doppelt so viele für „führungsstark“. Nur jeweils rund ein Drittel der Deutschen schätzt Lars Klingbeil als „kompetent“ (36 Prozent) bzw. „vertrauenswürdig“ (33 Prozent) ein.
Die Defizite der SPD und ihres Chefs zeigen sich vor allem in einem Punkt: Gerade 27 Prozent der Deutschen sagen, dass Klingbeil wisse, was die Menschen bewege. Genauso schlecht wurde auch schon Olaf Scholz beurteilt. Bei den Wählern der SPD erreicht Klingbeil erwartbar deutlich positivere Werte. 73 Prozent ist er „sympathisch“ und 65 Prozent finden ihn „kompetent“. Aber auch die eigenen Anhänger sagen nur zu 47 Prozent, dass der SPD-Chef „führungsstark“ sei. Verteidigungsminister Boris Pistorius, der zweite starke Mann der SPD, kommt da bei der eigenen Basis deutlich besser an.
Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa für den stern und RTL Deutschland am 13. und 14. März telefonisch erhoben. Datenbasis: 1006 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte. Damit ist die Umfrage repräsentativ. Die Vergleichsdaten für Scholz und Merz stammen aus dem Oktober 2024 bzw. Januar 2025.