Die Wahlkommission in der Elfenbeinküste (Côte d’Ivoire) hat den Sieg des 83-jährigen Amtsinhabers Alassane Ouattara bei der Präsidentenwahl verkündet. Auf Ouattara seien 89,77 Prozent der Stimmen entfallen, somit sei er für eine vierte Amtszeit gewählt, erklärte der Chef der unabhängigen Wahlkommission CEI, Ibrahime Kuibiert Coulibaly, am Montag. Die Wahlbeteiligung habe bei etwa 50 Prozent gelegen. Ouattaras aussichtsreichste Konkurrenten waren von der Wahl ausgeschlossen worden.

Den zweiten Platz belegte nach Angaben der Wahlkommission der Unternehmer Jean-Louis Billon, der 3,09 Prozent der Stimmen auf sich vereinen konnte. Bereits vor der Bekanntgabe der Resultate hatte ein hochrangiger ivorischer Oppositionspolitiker von „Wahlbetrug“ gesprochen.

Ouattaras stärkste Konkurrenten – sein Vorgänger Laurent Gbagbo und der ehemalige Chef der Schweizer Bank Credit Suisse, Tidjane Thiam – waren von der Wahl ausgeschlossen worden. Neben dem seit 2011 regierenden Präsidenten standen vier Oppositionskandidaten zur Wahl, jedoch vertrat keiner von ihnen eine etablierte Partei. 

Einem Großteil der Wähler fehlte somit ein Gegenkandidat, was die Aussicht auf eine Mehrheit der Stimmen für Ouattara erhöhte.

In den vergangenen Wochen waren Tausende Menschen in der Elfenbeinküste auf die Straßen gegangen, um gegen den Ausschluss der aussichtsreichsten Oppositionskandidaten zu demonstrieren. Bei gewaltsamen Zusammenstößen kamen vier Menschen ums Leben, Hunderte weitere wurden festgenommen. Am vergangenen Montag war ein Gebäude einer unabhängigen Wahlkommission in Brand gesetzt worden. 

Die Behörden der Elfenbeinküste verhängten daraufhin ein Versammlungsverbot. Am Samstag, dem Wahltag, wurden nach Angaben aus Sicherheitskreisen zwei Menschen getötet und 22 weitere durch Schüsse oder Messerstiche verletzt.