Beschädigte Regenbogenfahnen, Protest aus der rechten Szene und ein Polizeieinsatz: Wie Cottbus den Christopher Street Day feiert.

Hunderte Menschen haben in Cottbus mit einer bunten Parade durch die Stadt den Christopher Street Day (CSD) gefeiert. Die Polizei war seit dem Vormittag wegen Protesten mit verstärkten Kräften im Einsatz. Zuvor wurden am Freitagabend in Cottbus mehrere Regenbogenfahnen der CSD-Organisatoren beschädigt.

Nach erster vorläufiger Schätzung der Polizei beteiligten sich am CSD am Nachmittag mehr als 800 Menschen. Etliche Demonstranten hatten sich bunte Fahnen umgebunden. Auf Schildern stand „Kein Bock auf Nazis“ und „Sei ein Mensch“. Das Motto des CSD lautete: „Vereint in Frieden und Vielfalt.“

Zu einer Gegenversammlung aus der rechtsextremen Szene, die zeitlich vor der CSD-Parade begann, kamen laut Polizei-Schätzung um die 90 Demonstranten. Fahnen und ein Transparent waren zu sehen mit der Aufschrift „Nein zum CSD! Unsere Stadt bleibt hetero!“. 

Einsatzkräfte griffen am Vormittag ein, um mehrere Teilnehmer im Anti-CSD-Aufzug zu überprüfen. Zwei Personen seien ausgeschlossen worden, weil sie im Verdacht standen, zu Straftaten aufgerufen zu haben, sagte der Sprecher der Polizei. Zudem wurde ein Platzverweis erteilt. 

Sicherheitsvorkehrungen erhöht

Die Organisatoren des CSD erhöhten wegen der Proteste die Sicherheitsvorkehrungen. Deutschlandweit gab es immer wieder Gegendemonstrationen und Störversuche aus der rechten Szene gegen CSD-Veranstaltungen.

Der CSD soll an die Rechte queerer Menschen erinnern und wird jedes Jahr in vielen Städten organisiert. Als queer bezeichnen sich nicht-heterosexuelle Menschen beziehungsweise Menschen, die sich nicht mit dem traditionellen Rollenbild von Mann und Frau oder anderen gesellschaftlichen Normen rund um Geschlecht und Sexualität identifizieren.