Die „Stadtbild“-Äußerung von Friedrich Merz bringt weiter Menschen auf die Beine. In Köln versammelten sich am Abend etwa 1.000 Demonstranten – Wind und Regen zum Trotz.

In Köln haben am Abend nach Polizeiangaben etwa 1.000 Menschen gegen die „Stadtbild“-Äußerung von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) demonstriert. Alles sei ruhig geblieben, sagte ein Polizeisprecher. Trotz starker Windböen und Regen erschienen deutlich mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmer als angemeldet. Auf ihren Plakaten standen Sprüche wie „Weniger Merz im Stadtbild“ oder „Not my Kanzler“. Das Motto der Veranstaltung hieß „Wir sind die Töchter – Köln für ein feministisches und buntes Stadtbild!“. Die Kundgebung wurde unter anderem von „Fridays for Future“ und „Zusammen gegen Rechts“ unterstützt. 

Die Veranstalter warfen Merz vor, Sicherheitsbedenken von Frauen als Vorwand für Ausgrenzung zu nutzen. „Ich möchte nicht von Friedrich Merz instrumentalisiert werden“, sagte Lilith Rein, Organisatorin der Demonstration. „Feminismus darf niemals als Deckmantel für Rassismus und Diskriminierung missbraucht werden.“ 

Merz hatte unter anderem gesagt, die Bundesregierung korrigiere frühere Versäumnisse in der Migrationspolitik und mache Fortschritte. „Aber wir haben natürlich immer im Stadtbild noch dieses Problem, und deswegen ist der Bundesinnenminister ja auch dabei, jetzt in sehr großem Umfang auch Rückführungen zu ermöglichen und durchzuführen.“

Am Montag blieb er bei seiner Haltung und sagte: „Fragen Sie mal Ihre Töchter, was ich damit gemeint haben könnte.“ Am Mittwoch konkretisierte er, Probleme würden diejenigen Migranten machen, die keinen dauerhaften Aufenthaltsstatus hätten, die nicht arbeiteten und die sich auch nicht an die in Deutschland geltenden Regeln hielten.