Eine ellenlange Auffahrt, eine Ziegenschar im Garten und 80 luxuriöse Zimmer: Der neue Eigentümer der Siemens-Villa lädt zur Besichtigung und erzählt von seinen Plänen.

Die alte Siemens-Villa am Potsdamer Lehnitzsee soll künftig ein Ort werden, an dem Menschen zum Meditieren zusammenkommen. Das verkündete der neue Eigentümer, Stefan Peter, bei einer Besichtigung des 100.000-Quadratmeter-Anwesens. Auch für „Musik, Kunst Tanz, gutes Essen und gute Gemeinschaft“ werde Platz sein, sagte der 62-Jährige. 

Auch Festivals? – Ja, aber „ohne Drogen

Auch Festivals seien auf dem Anwesen zukünftig denkbar, sagte Peter und lässt den Blick über die riesige Grünfläche schweifen. Zum Vergleich zieht er das berühmt-berüchtigte „Burning Man“ heran, ein Kunstfestival in der Black Rock Desert in Nevada – „nur ohne Drogen“. Wer richtig atme, könne auch ohne weitere Substanzen einen milden LSD-Trip erleben, sagt er. 

Umgeben von beeindruckender Natur und prachtvollen Bäumen liegt das baufällige Haupthaus. Dass es weiterer Investitionen bedarf, wird auf den ersten Blick klar. Peter rechnet mit rund 30 Millionen Euro. Die Fenster sind blind vom Staub, in den Ecken türmt sich Bauschutt und aus Decken und Wänden ragen lose Kabel. 

In den rund 80 Zimmern kann man sich schnell verlaufen, aber auch viel entdecken: alte, stuckverzierte Decken oder ein mit edlen, weiß-blauen Fliesen verziertes Badezimmer, das genug Platz zum Fußballspielen böte. Aus dem Fenster sind Ziegen zu sehen, die sich frei auf dem Grundstück bewegen.

Fertigstellung bis Mai 2026

Peter gefällt an dem Anwesen besonders, dass es umgeben ist von Wasser. Er schaut auf den Lehnitzsee und sagt: „So ein bisschen wie Caspar David Friedrich, oder?“ Den Moment, in dem er erfuhr, dass die Berliner Siemens-Villa nun ihm gehört, beschreibt er als „enormen Energieanstieg“. Für 13,75 Millionen erhielt er den Zuschlag. Als Meditationsraum hat sich der 62-Jährige schon den Dachstuhl ausgeguckt.

In nur sechs Monaten soll das Haupthaus fertiggestellt werden. Bis dahin brauche es aber noch viel „tender love and care“. In dem aktuellen Zustand bietet sich eher eine Halloweenparty an, sagt Peter und lacht.

Peter besitzt bereits eine alte Siemens-Villa im Süden Berlins. Dort werden verschiedene Meditationsformen angeboten. Der 62-Jährige bezeichnet sich selbst als „wahren Weltbürger“, kommt ursprünglich aus dem Investment-Banking und Immobiliengeschäft. Seine Leidenschaft gilt jedoch der Auseinandersetzung mit menschlichen Energien und wie man diese zielgerichtet einsetzen und nutzen kann.