Prinz Harry wendet sich mit einem Schreiben an die britische Regierung. Er fordert eine Neubewertung seiner Sicherheitslage.

Der Streit um Prinz Harrys Personenschutz geht in die nächste Runde. Der 41-jährige Herzog von Sussex hat sich mit einem offiziellen Schreiben an Shabana Mahmood gewandt, die neue Innenministerin in Großbritannien. In dem Brief fordert er eine gründliche Neubewertung der Sicherheitsrisiken für sich und seine Familie, wie das Magazin „People“ berichtet.

Besondere Brisanz erhält der Vorgang durch einen Vorfall, der erst nach dem Versenden des Briefs öffentlich wurde: Am 6. Oktober wurde bekannt, dass sich eine Stalkerin während Harrys Aufenthalt in London im September mehrfach bis auf wenige Meter an den Prinzen herangewagt hatte. Ein Sicherheitsexperte erklärte gegenüber „People“, dass solche Vorfälle für Mitglieder der königlichen Familie nicht ungewöhnlich seien. Der entscheidende Unterschied: „Es gab keine Polizeipräsenz oder engen Personenschutz – zwei Mitarbeiter seines Privatbüros mussten eingreifen.“

Kampf gegen die Entscheidung des Komitees

Der Brief markiert einen Strategiewechsel für Prinz Harry, der bislang sehr öffentlich für die Wiederherstellung seines automatischen staatlichen Schutzes gekämpft hatte. Dieser war ihm ein Jahr nach seinem Rückzug von seinen royalen Pflichten im Jahr 2020 entzogen worden. Das Innenministerium überwacht das spezielle Gremium RAVEC (Royal and VIP Executive Committee), das über den Schutz von Royals, Diplomaten und VIPs entscheidet.

Während seines gescheiterten Gerichtsverfahrens zur Wiedererlangung des Schutzes kam heraus, dass seit 2019 keine offizielle umfassende Bewertung der Bedrohungslage für Harry mehr durchgeführt wurde. Der Prinz betont, dass er ohne Sicherheitsschutz nicht in der Lage sei, seine Frau Meghan (44) und die beiden Kinder Archie (6) und Lilibet (4) nach Großbritannien mitzubringen. Er fühle sich nicht sicher dabei, wie er mehrfach erklärt hat.

Verlorene Berufung und familiäre Spannungen

Im Mai verlor der Herzog von Sussex seine Berufung gegen die Entscheidung. In einem anschließenden BBC-Interview deutete er an, sein Vater König Charles könne die Angelegenheit beeinflussen. „Es liegt viel Kontrolle und Möglichkeiten in den Händen meines Vaters“, sagte Harry damals. „Letztendlich könnte diese ganze Sache durch ihn gelöst werden. Nicht unbedingt durch Eingreifen, sondern indem er beiseite tritt und den Experten erlaubt, das Notwendige zu tun.“ Der Palast hat durchweg bestritten, dass der 76-jährige König die Macht habe, Harrys Sicherheitsschutz wiederherzustellen.

Die Sicherheitsfrage ist ein massives Hindernis für jede Annäherung zwischen Vater und Sohn. Zuletzt hatten sich Prinz Harry und König Charles am 10. September für etwa 50 Minuten in der Londoner Residenz des Königs getroffen. Harry überreichte seinem Vater dabei ein gerahmtes Foto seiner Enkel Archie und Lilibet.